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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 3)

 
Abb. 26. Grabplatte des Marchs von Nußdorff und der Spomella von Seben in der Stiftskirche zu Laufen 
Engeln des Mauerkircher Monumentes vorstellen, die in dem Schädelbau 
mit der rundgewölbten Stirne, den starken, hochgeschobenen Backen- 
knochen und in dem fleischigen Doppelkinn eine gewisse Familienähnlich- 
keit verraten. Hier hilft aber der Zuweisung der Grabplatte an Valkenauer 
noch der Vergleich mit einem späteren Werk, mit der Maria des Keutschach- 
Monumentes in Maria-Saal nach, die in der allgemeinen Form des Kopfes, 
in der Bildung des kleinen, spitzen Mundes und dem Grübchen im Kinn, in 
den geschlitzten Augen, in den Wellen der Haare und in dem Halsansatz 
sich noch ganz die Erinnerung an jene frühe Madonna bewahrt hat. 
Die Mittelgruppe des Nußdorffer Epitaphs, die Madonna mit den beiden 
Verstorbenen, ist ein reizendes Idyll, nicht minder anmutig in der Kompo- 
sition wie fein durchdacht in den Einzelheiten, namentlich in dem Spiel 
der Hände und in dem zarten, sinnend niederblickenden, fast schalkhaft 
lächelnden Köpfchen der Maria. Weniger glücklich ist dem Meister das 
Christuskind gelungen, dessen Unterkörper mit den dicken Beinen durch 
das unterlegte Kissen noch aufgedunsener erscheint. Ein besonderer 
Vorzug dieses Werkes beruht in der außerordentlich liebevollen Durch- 
arbeitung. Die Detaillierung der Helmdecken mit ihren Bohrungen und 
Unterscheidungen sind ebenso ein Beispiel technischer Gewandtheit wie 
zäher Geduld. Die sichere Hand und die unermüdliche Sorgfalt sprechen 
aber noch mehr aus den figürlichen Teilen. Auch hierin berührt sich das 
Nußdorff-Epitaph mit dem ihm stilistisch zunächst stehenden Grabmal für 
Friedrich Mauerkircher, das aber jenes Werk durch die fleißige spiegelglatte 
Polierung übertrifft. Nur noch einer Arbeit hat Valkenauer eine gleiche 
Glätte verliehen, dem Grabstein für Wolfgang von Polhaim in Ober-Thai-
	        
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