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Abb. 30. Spunbild auf die Juden. Holzschnitt in der Königlichenüraphischen Sammlung in München
Madonnen ein und denselben Typ, nur ist die Regensburger Maria schlichter,
naiver, die Laufener dagegen verfeinerter, ohne deshalb zierlicher zu sein.
Ganz gleich blieb die Bildung der Augen - auch bei den Engeliigürchen - und
die Anordnung des über die Schultern niederfließenden Haares, das auf dem
Laufener Relief nur um ein weniges weicher behandelt ist. Auch die Falten
am Gewande der Maria bewegen sich in ganz verwandten Motiven, doch
erscheinen sie auf dem Monument der Lamprechtshauser noch altertümlich
eckiger und härter. Deutlich klingt darin noch die breite Fülle der sechziger
Jahre nach, ebenso wie auch die gedrungeneren Proportionen des Ober-
körpers noch an die ältere Weise gemahnen. Unverkennbare Ähnlichkeiten
bieten wieder die beiden Kronen. Ist auch jene der Regensburger Madonna
nicht so zierlich schlank, so ist sie doch genau wie jene konstruiert und die
sich durchschlingenden Blätter haben vollkommen gleichen Schnitt und
gleiche Bewegung; es sind dieselben Blätter, die wir, natürlich in entsprechend
größerer Zeichnung, am Baldachin des Bischofs Mauerkircher und später
noch am Monument des Propstes Gregor Rainer linden. Vergleicht man
noch die musizierenden Engel mit ihren feingliedrigen Fingern auf dem
Epitaph der Lamprechtshauser mit jenen des Braunauer Bischofgrabmals
oder betrachtet man den im Dreieck vorkragenden Baldachin, so sieht man,
wie auch zu den späteren Werken sich verbindende Fäden spinnen.
Wie die Laufener Madonna ist auch die Regensburger ein Bildchen
von entzückendem Liebreiz und keuscher Anmut, ja vielleicht noch mehr
als jene von holder Einfalt erfüllt. Man denkt an die mädchenhaften Gestalten
eines E. S. Ein sonniger Frieden liegt über beiden Werken; wer wollte daran
zweifeln, daß ein und derselbe Geist in ihnen lebt, daß ein und derselbe