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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 3)

entfernt und ist jedenfalls zugrunde gegangen. Um sich ein ungefähres Bild der 
„Judensau" zu machen, geben wir den ältesten Holzschnitt einer solchen, in 
der Königlichen Graphischen Sammlung zu München, der wenig Jahre vor 
Valkenauers Relief entstand, wieder (Abb. 30)} 
Ein sicheres Entstehungsdatum - 1498 f trägt das Relief des heiligen 
Rupertus auf Hohensalzburg (Abb. 25), dem ich nach einer Spanne von etwa 
acht bis zehn Jahren den Herzheimer Gruftstein in Aussee (Abb. 20 und 21) 
und den Grabstein für Wolfgang Panichner in Kuchl (Abb. 22) anreihe. 
Um das Jahr 1510 folgt dann das große Monument für Propst Gregor Rainer 
in Berchtesgaden (Abb. 17 und 18) 
nebst dessen Wappenrelief (Abb. 19). 
Im Beginn des zweiten Jahrzehnts 
des neuen Jahrhunderts entstanden 
das Keutschach-Denkmal in Maria- 
Saal in Kärnten (Abb. 1 I) und die 
Tumba für Wolfgang von Polhaim 
in Ober-Thalheim (Abb. 13). Diese 
beiden Werke führen zu den Figuren 
der Kaisergruft, die für das Jahr 1514 
und die folgendenJahre archivalisch 
belegt sind (Abb. 1 bis 6). Die Jahr- 
zahl 1515 endlich trägt das große 
Monument für Erzbischof Leonhard 
von Keutschach auf Hohensalzburg 
(Abb. 7). 
Ergibt sich für die früheren 
Werke einschließlich des Epitaphs 
des Gregor Rainer eine trotz größe- 
rer Zeitunterschiede dennoch ge- 
schlossene Entwicklungslinie, so 
Abb. 32. Sogenanntes Zeitglöcklein. Metallschnitt der könnten doch hinsichtlich der auf; 
Oftizin Nikolaus Lamparter in Basel 
gestellten Reihenfolge der letzteren 
Werke Bedenken und Einwand sich in dem Sinne erheben, daß man das 
Keutschach-Monument in Maria-Saal und den Grabstein des Wolfgang 
von Polhaim in Ober-Thalheim für reifere, freiere Arbeiten ansieht als das 
strengere, in engere Fesseln gebundene und altertümlicher wirkende Kent- 
schach-Denkmal auf Hohensalzburg. Ich verkenne keineswegs die Berechti- 
gung dieses Einwandes, doch will es mir scheinen, daß der ältere, strengere 
Charakter dieses Werkes durch die Aufgabe selbst begründet war. Ferner 
dünkt es mich sehr wenig wahrscheinlich, daß nach dem Jahre 1514, als 
Valkenauer bereits die Arbeiten für das Kaiserdenkmal in Angriff genommen 
hatte, er außer dem Salzburger Keutschach-Monument noch Zeit für zwei so 
umfangreiche Werke wie jene in Ober-Thalheim und Maria-Saal hätte finden 
' Wilh. Schmidt, Die frühesten und seltensten Denkmal: des Holz- und Metallschnitts, Tafel 83. 

	        
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