die zu der übrigen Grup-
pe im ausgesproche-
nenMißverhältnis steht.
Die Ursache springt
sofort in die Augen,
wenn man berücksich-
tigt, daß der Bildhauer
nicht aus eigener Ge-
staltungskraft die Szene
aufbaute, sondern sich
eines Metallschnittes
aus der Baseler Ofiizin
des Nikolaus Lamparter
bedienteik (Abb. 32). Er
hielt sich aber nicht
strenge an sein Vorbild,
sondern änderte es we-
sentlich ab, indem er
die Brüstung, hinter der
die Personen nur in
Halbfiguren erscheinen,
zu einer Wolkenbasis
umwandelt, auf der der
Abb. 34. Geburt Christi. Stich des Meisters E. s. (L. 13) Versmrbene kniet: wäh'
rend Maria und der En-
gel in ihren unteren Teilen in den Wolken verschwinden. Im übrigen bleibt
die Komposition unverändert, nur die Beinchen des Kindes wechseln ihre
Stellung um. Ich sehe in dem Grabstein Scherringers das letzte Werk
Valkenauers.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch flüchtig, daß sich im
Ferdinandeum in Innsbruck ein Grabstein für einen Wendelin Yphofer,
gestorben x524, und seine Frau Elspeth Suiterin, gestorben 1530, befindet,
der als Monogramm ein in ein H gestelltes V zeigt, so daß man wohl an
Hans Valkenauer denken könnte. Ganz abgesehen vom Stil des Werkes, dem
der Stich Mantegnas B. 2 zugrunde liegt, ist aber nicht wohl anzunehmen,
daß Valkenauer, mit 76, beziehungsweise 82 Jahren eine so entschiedene
Schwenkung zur Renaissance durchgemacht hätte, wie sie diese Arbeit zeigt.
" Vergl. P. Heitz und C. Chr. Bernoulli, Baseler Bilehermarken bis zum Anfang des XVll. jahrhun-
derts, Straßburg m95, S. XI und XIX. Während der Drucklegung erhalte ich von Oherbibliothekar C. Chr.
Bernoulli und Dr. Hans Koegler in Basel den dankenswerten Hinweis, daß der fragliche Holzschnitt wahr-
scheinlich auf einen Stich Israhels von Meckenem zurückgeht. Obwohl die Proportionen der Figuren des Metall-
schnitts jenen des Steines entschieden mehr entsprechen, glaube ich in der Tat annehmen zu müssen, daß
Valkenauer direkt nach dem etwas gotisch mageren Stich Israhels von Meckenem (G. 177) gearbeitet hat.