düre, in Gelb und Rot auf dunkelgrünem Grund ausgeführt. Von ganz beson-
derem Interesse war ein Gartenteppich aus der Sammlung von Theodore
M. Davis. Er stammt aus dem Jahre 1750 und wurde in Nordpersien ge-
macht. Er führt ein Muster fort, das auf die ältesten Teppichwebereien des
Ostens zurückgeht. Der früheste Gartenteppich, von dem uns die Überliefe-
rung spricht, war bekanntlich der, der für Chosroes I. um die Mitte des
VI. Jahrhunderts verfertigt worden ist. Sein Muster zeigte einen Garten mit
Bächen sowie Wege, die mit Bäumen und Blumen besetzt sind. Dr. A. Figclor
in Wien, das Naesby-Haus in Schweden und Dr. F. Sarre in Berlin besitzen
hervorragende Stücke dieser Art.
Die Gartenteppiche aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert wurden in
Südpersien gemacht. Aber die späteren Teppiche dieser Art, zu denen der
von Herrn Davis geliehene gehört, scheinen wohl in Nordpersien verfertigt
worden zu sein. Die Arbeiter waren von Nadir Schah um das Jahr 1736
aus Herat und Kirman nach Nordpersien gebracht worden. Der Davis'sche
Teppich stellt auch einen Garten dar, der durch Bäche geteilt wird. In diesen
Bächen sehen wir Fische schwimmen, und Vögel Biegen über den Weg.
An den Pfaden stehen Zypressen und Blumen. Die dazwischen liegenden
Flächen sind mit Büschen und Blumenbeeten bedeckt. Grün, Rot, Weiß,
Blau und Gelb sind die Haupttöne. Die Bordüre zeigt Lilien in Gelb und
Dunkelblau, die mit Rot eingefaßt sind. Mit der Dynastie der Safaviden
hatte die große Kunst der Teppichweberei in Persien aufgehört. Aber schon
war sie auch auf Indien übergegangen. Die dortige sehr realistische Kunst-
weberei war in der Ausstellung des Museums durch einige schöne Exemplare
vertreten. Sie zeigten die charakteristischen Eigenheiten der besten Periode
indischer Teppichweberei. Es fehlten allerdings die indischen Teppiche,
welche nur Imitationen der Herat-Teppiche sind; aber die beiden charak-
teristisch-indischen Typen, Teppiche mit realistischen Buketten oder ein-
zelnen verstreuten Blumenmotiven und Teppiche mit realistischen Jagd-
szenen, waren gut vertreten.
Zu der Gruppe der mit Blumenmustern dekorierten Teppiche gehört ein
sehr schönes Fragment aus dem Besitz von Benjamin Altman. Es stammt
aus dem Jahre 1580. Der Teppich hat roten Grund, auf dem große Blumen
in Gelb und Rosa zu sehen sind. Schlanke Stengel, kleine Blätter und
Knospen verbinden sie. Jede Gruppe ist eingerahmt. In der breiten Bordüre
wiederholen sich auf blauem Grund dieselben Motive. Sie wird vom Feld
durch eine Umrahmung von Blättern und Blumen auf rahmfarbenem Grund
getrennt.
Der Teppich ist fast zehn Fuß lang und vier Fuß breit. Er enthält
702 Knoten auf den Quadratzoll. Die Salting Collection in London und das
Musee des Arts Decoratifs in Paris enthalten ähnliche Fragmente. Muster
davon sind bei Martin, Figur 220 und 222 reproduziert. _
Ein Seidenteppich, den Senator Clark geliehen hat, stammt aus dem
Jahr 1630. Er zeigt auf rotem Grund gelbe und rote eingerahmte Blumen-