MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 4)

DIE AUSSTELLUNGV-ALTERORIENTALISCI-IER 
TEPPLCHlE-ÄhlMFMEIRQPQWLITAN MUSEUM _OF 
ART 11x21; LNEWYQRK  "VON KLAR}. RUGE- 
  
g:  S ist jetzt im Newyorker Kunstmuseum Sitte ge- 
i ' worden, durch temporäre Spezialausstellungen 
die permanenten Sammlungen zu ergänzen. Die 
Wintersaison Ig1o_n wurde im Museum durch 
eine Ausstellung von alten orientalischen Tep- 
pichen eröffnet. Sie war für Newyork besonders 
interessant. 
Obgleich die Paläste unserer Millionäre außer- 
ordentlich kostbare Teppiche enthalten, so geht es 
damit wie mit den andern Kunstgegenständen, die 
dort geborgen sind: außer dem kleinen Kreise ihrer Standesgenossen bekommt 
sie fast niemand zu sehen. Die prachtvolle Yerkes-Kollektion, von der es 
erst hieß, sie würde der Stadt vermacht werden, ist nach dem Tode des Be- 
sitzers verkauft worden. Die einzelnen Stücke sind wieder fast ausschließlich 
in Privatbesitz gelangt. 
Die amerikanischen Museen haben sehr wenige Beispiele alter Tep- 
piche. Das Fine Art Museum in Boston und das Metropolitan Museum in 
Newyork sind überhaupt die einzigen, die sich rühmen dürfen, einige 
solcher Teppiche zu besitzen. Das große Publikum hat deshalb bis jetzt 
sehr wenig Gelegenheit gehabt, mit der Schönheit und Eigenart altorien- 
talischer Teppiche bekannt zu werden. Fast nirgends blüht zwar der 
Handel mit Teppichen aus dem Oriente so stark wie in Newyork. Aber viele 
sind überschätzt worden. Man konnte sie nicht genügend mit den Teppichen 
aus der Blüteepoche dieses Kunstgewerbes, der Zeit vor dem XVIII. Jahr- 
hundert, vergleichen. Nur die neueren Teppiche, die meistens die alten Muster 
in verschwommener Weise nachahmen und die Symbolik nicht mehr zur 
richtigen Geltung bringen, wurden überall verbreitet und ihr Kunstwert für 
größer gehalten, als er ist. ' 
Nun hat sich durch die Ausstellung im Museum die Gelegenheit zum 
Vergleich geboten.Unsere reichenPrivatsammler haben ihre kostbarstenTep- 
piche im Museum ausgestellt. Auch haben das Metropolitan Museum of Art 
und das Bostoner Museum of Fine Arts ihre wertvollsten Stücke beigesteuert. 
Der Hauptzweck der Ausstellung bestand darin, die Entwicklung der 
Teppichweberei im Orient zu zeigen. Um ein möglichst reiches Gesamtbild 
zu erreichen, war vermieden worden, viele Exemplare aus einem Lande und 
einer Periode auszustellen. Da die Yerkes-Sammlung, die man im Früh- 
jahre 1910 gezeigt hatte, ganz besonders reich an persischen Tierteppichen 
war, so hat man von diesen Teppichen nur wenige ausgestellt. 
 
27
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.