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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 4)

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Purpurtöne ansehen. Daß sich gerade in Ägypten so viele Arbeiten dieser Art 
erhalten haben, erklärt sich wohl daraus, daß die dortigen Bestattungssitten, 
die übrigens noch in muhammedanische Zeit hineinreichen, und das Klima 
der Erhaltung der Stücke so günstig waren. Wir haben unsere Arbeiten also 
größtenteils als Werke einer Art Volkskunst anzusehen; kennzeichnend ist 
Einsatz eines spätanüken Gewandes. Vogel schwiirzlich mit Blaurot, Lichkhlnu und grünem 
Zweige; Ornament schwärzlich. alle Farben in Wolle, sonst weißer Leinenfaden. Etwas über 
115 der natürlichen Größe 
es nun für jene Zeiten, daß man auch in der volkstümlichen Arbeit denselben 
reichen und pompösen Eindruck zu erstreben sucht wie in der kostbaren. 
Auch da kann sich ein Vergleichspunkt mit andern Epochen bieten. Deshalb 
können wir diese spätantiken Wollarbeiten aber auch nicht wirkliche, echte 
Volkskunst nennen; denn zu echter Volkskunst gehört eine, dem Empfinden 
der breiteren Schichten entsprechend, vereinfachte Kunstsprache, gehören 
Formen und Farben, die zugleich mit derVereinfachung aber auch gekräftigt 
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