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Full text: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 4)

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Schrein." Jedenfalls sind auch in diesem Falle die Übergänge und die all- 
mähliche Entwicklung hier deutlich zu erkennen. Wir wagen kühn zu be- 
haupten, daß sich niemand über die Entstehung der mittelalterlich-europäi- 
schen und der muhammedanischen Kunst klar werden kann, der diese und 
die verwandten Textilerzeugnisse nicht durchforscht hat. 
Sehr auffällig ist es, daß der früher erwähnte Einsatz mit Gold, der uns 
nach technischer Seite hin noch in anderem Zusammenhange beschäftigen 
soll, gleichfalls rein geometrischer Form ist und auf ein Leinenstück genäht 
erscheint, auf dessen anderer (Innen-J Seite sich ein Einsatz mit der Dar- 
stellung dreier nackter Putten an einer Vase befindet. Eine solche Dar- 
stellung könnte wohl höchstens in die frühmuhammedanische 
Zeit reichen, wenn wir sie da bei einem gewöhnlichen Ge- 
wande noch 
annehmen 
dürfen, was 
uns minde- 
stens sehr 
zweifelhaft 
dünkt; denn 
wennunsdie 
Forschungen 
der letzten Jahre auch 
Freskenfrühmuhamme- 
danischer Paläste mit 
noch recht antiken Fi- 
guren wiedergebracht 
haben, so ist eine sol- 
che Verwendung doch 
wohl etwas anderes 
als das Tragen nack- 
ter Figuren auf der 
Kleidung. Jedoch wol- 
"' DerDrei- 
königenschrein 
des Nikolaus von 
Verdun im Cöl- 
ner Domschatz. 
M. Gladbach, B. 
Kahlens Kunst- 
verlag. 7 Diese 
Arbeit ist für uns 
Österreicher be- 
sonders auch we- 
gen derBeziehun- 
gen des Schreines 
zum VerdunerAI- 
larin Klosterneu- _ 
buyg von Baden. Einsatz eines spätamiken Gewandes. Braunschwarze Wolle und weißer Lemenfaden. Fast 
"m; Nalurgröße 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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