später, am 28. Januar 1391, zur Zeit des Abtes Martin II. von
Pollheim, den Äbten von Kremsmünster den Gebrauch der
Pontiiikalien.
Die beiden Wappenfiguren, der Eber und der Ochse,
erscheinen zum erstenmal in einem Siegel des Abtes Martin II.
von Pollheim an einer Urkunde vom 22. Mai 139g. Der Hund
Endet sich erst später in den Siegeln der Äbte. Das Konvent-
wappen zeigt den Eber allein, das Prioratswappen den Och-
sen allein. Das Wappenbild mit dem Eber erfährt zwei
voneinander abweichende Darstellungen; das eine Mal
trägt der Eber das abgebrochene Eisen der Saufeder im
Leibe steckend, das andere Mal hängt das Eisen am
Schafte herab, eine etwas unnatürliche Annahme. Eben-
so ist es unrichtig, die Saufeder mit einem Knebel zu Abb m 3,1222" dum-
versehen, weil dieser in jener frühen Zeit nocht nicht in
Verwendung stand. Die Zusammenstellung der drei Tiere mit dem persön-
liehen Wappenbilde des jeweiligen Abtes erfolgte in der verschiedenartigsten
Weise. Zum Beispiel: Eber und Hund, unten Ochse und Abtwappen, jede
Figur in einem eigenen Schilde untergebracht (1571). Gevierter Schild; oben
Eber und Abtwappen, unten Ochse und Hund (1574). Gevierter Schild des
Abtwappens, belegt mit einem halbgespaltenen und geteilten Schild mit den
drei Tieriiguren (1601). I-Ialbgespalten und geteilt mit Eber und Hund oben,
Ochse unten, der Schild belegt mit dem Abtwappen (1613) und so weiter.
Das Herzschildchen mit dem Buchstaben K, eine ziemlich überflüssige
und heraldisch auch minderwertige Bereicherung des alten Stiftswappens,
erscheint zuerst unter dem Abte Anton Wolfradt (1613-1639), dem
späteren ersten Fürstbischof von Wien. Die Stiftsfarben von Kremsmünster
sind Grün-Weiß, die den Feldfarben des Eber- und Ochsenbildes entsprechen.
Der im Jahre 1489 zum Markt erhobene Ort Kremsmiinster, der dem
Stifte seine Entstehung verdankt, führt als Wappen das Schildfeld des
Stiftswappens mit dem verwundeten Eber, diesen selbstverständlich nicht
nach heraldisch links wie im Stiftswappen, sondern nach rechts gekehrt.
LAMBACH.
Wappen: zwei Schilde; a) in Rot ein goldgekrönter und bewehrter, silberner
Adlerf" von drei schwarzen Querbalken überzogen, b) in Silber auf blauem
' ' Wasser ein rotes Schiffchen, in dem der nackte Oberkörper
einer goldgekrönten, mit goldener Halskette geschmückten
Frauengestalt sichtbar wird, deren Hände an den Schiffsrand
gefesselt sind (Abb. 13).
In Oberösterreich, am linken Ufer der Traun, einige
Stunden oberhalb der Stadt Wels liegt auf einer Anhöhe das
Abb. n. Siegel von "' Die Wendung des Adlerkopfes nach heraldisch links erfolgt hier aus heral-
Aigen (1458) discher Courtoisie, damit die vom: Stehende Schildtigur der hinten links stehenden
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