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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 5)

 
Benediktinerstift „Unserer lieben Frau zu Lambach" - Monasterium Lam- 
bacense -, das von Adalbero, Bischof von Würzburg (1045-1090) im 
]ahre 1056 gestiftet worden war. 
Adalbero war ein Sohn Arnolds II., eines Grafen von Lambach-Wels 
gewesen, ein Geschlecht, dessen Stammreihe sich bis gegen das letzte 
Viertel des X. Jahrhunderts zurück verfolgen läßt. Bereits Arnold II. hatte 
nach dem Tode seiner Gattin Reginlinde von Weinsberg (P) um das Jahr 
1032 sein Stammschloß zu Lambach in ein Kollegiatstift umgewandelt und 
an dasselbe zwölf weltliche Kanoniker zum Chordienste berufen. Er selbst 
hatte sich vom weltlichen Leben zurückgezogen und verbrachte seine Tage 
mit frommen Übungen. Als er starb, fiel das Erbe an seinen ältesten Sohn, 
Gottfried, Markgrafen von Pitten, nach 
dessen Tode an den zweiten Sohn Adal- 
bero, Bischof von Würzburg. Als großer 
Freund des Benediktinerordens über- 
- trug dieser sofort die Stiftung seines 
Vaters an diesen Orden, berief zu deren 
Reforrnierung und Einrichtung den Abt 
Egbertvom St. Gorgoniuskloster in Metz 
nach Lambach und gab dem von ihm 
neu errichteten Benediktinerkloster 
noch weitere Güter und Einkünfte, um 
dasselbe finanziell vollkommen sicher- 
zustellen. Heinrich IV. erteilte 1061 
dieser Stiftung die kaiserliche Bestä- 
tigung. Am 15. September 108g konnte 
bereits die neu erbaute Stiftskirche von 
den beiden Bischöfen Altrnann von 
Passau und dem Stifter zur Ehre Got- 
Abb. xz. Benedikünerstift Kremsmlinster tesv der heiligim Gottesmutter, dES hei- 
ligen Kilian und seiner Genossen Kolo- 
nat und Totnan eingeweiht werden. Als erster Abt wurde Bezman aus dem 
Kloster Schwarzach (1- 1104) eingesetzt. Am 25. März 1109 bestätigte Papst 
Paschalis II. die Gründung des neuen Benediktinerstiftes „Unserer lieben 
Frau" zu Lambach. Unter dem Abte Thomas (1436- 1474) erhielten die Äbte 
von Lambach vom Papste Pius II. de dato Siena, 6. März 1459 das Recht, 
die Pontilikalien zu gebrauchen. 
Zur Zeit der religiösen Wirren war Lambach wie so viele andere 
geistliche Stiftungen tief herabgesunken und konnte sich erst unter dem 
Abte Wolfgang II. Kammerschreiber (1571-1585) wieder etwas erholen. 
Am 17. August 1784 wurde das Stift Lambach gleich anderen Klöstern 
in Österreich aufgehoben, das betreffende Dekret aber durch ein nach- 
Figur nicht den Rücken zukehn. Erscheint der Adlerschild allein, so erhält der Kopf wieder seine Normal- 
stellung, siehe die nächstfolgende Abb. 14.
	        
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