290
des Adlers beschränkt, dafür aber um einen Balken vermehrt, so daß der
Adler von Silber und Schwarz achtmal geteilt erscheint (Abb. 14). Das Priorat
führt im Schilde die gekrönte Figur der Gottesmutter mit dem jesusknaben
am Arme.
Das Stift Lambach gebraucht keine sogenannten I-Iausfarben, wie solche
bei andern Stiften in Verwendung stehen.
ST. PETER.
Wappen: in Gold zwei schwarze, mit den Bärten aufwärts gerichtete, sich
kreuzende Schlüssel (Abb. I5).
Das in der Hauptstadt des I-Ierzogtums Salzburg gelegene Benediktiner-
stift St. Peter - Monasteriurn Sancti Petri Salzburgi - war vom heiligen
Rupert vor dem jahre 700 errichtet worden. Eine genauere Angabe über die
Zeit der Gründung zu geben ist leider nicht möglich. Der heilige Ruprecht
war ein Franke und soll der Legende nach königlicher Abstammung gewesen
sein. Ob er selbst dem Benediktinerorden angehört hatte, ist nicht mit Sicher-
heit nachzuweisen, doch dürften seine zwölf Mitarbeiter, die er nach Salz-
burg berufen hatte, wahrscheinlich Benediktinermönche gewesen sein. Rupert
war ursprünglich Bischof von Worms, kam dann nach Regensburg und von
da an den Wallersee, wo er im heutigen Seekirchen" seinen Bischofsitz
errichten wollte, schließlich aber Salzburg den Vorzug gab.
Rupert wird später in einer Bulle des Papstes Eugen III. vorn Jahre 1149
Bischof und Abt von Salzburg genannt.
Sein Nachfolger in den beiden Ämtern war der heilige Vitalis, diesem
folgten drei Äbte von St. Peter, die nicht auch Bischöfe waren, wohl aber
das Salzburger Bistum verwalteten. An diese reihten sich zwei Äbte, die
zugleich Bischöfe von Salzburg gewesen waren. Ihr Nachfolger war der heilige
Virgilius, ein adeliger Irländer, der als fünfter Bischof und achter Abt von
754 bis 784 regierte. Unter ihm wurde die Domkirche erbaut und 773 zu
Ehren des heiligen Petrus eingeweiht. Auf Virgilius folgte der heilige Berth-
rick (784-785), der aber nicht Bischof gewesen war und Virgilius schon
einige Jahre vorher in der Führung des Kathedralklosters vertreten hatte.
Der zehnte Abt von St. Peter war Arno (785-821),
der imjahre 798 das erzbischöfliche Pallium erhielt. Arno
war ein eifriger Parteigänger Kaiser Karls des Großen;
man nannte ihn „das zweite Auge des Kaisers".
Die vom Bistum und Stift bisher gemeinsam genos-
senen Güter wurden unter dem Erzbischof Friedrich I.
(958-991) getrennt und aufgeteilt. Erzbischof Konrad I.,
der sich eine neue Residenz gebaut hatte, schenkte im
" Seekirchen war viele Jahre ein Priorat von St. Peter gewesen, wurde dann
Weltgeistlichen übergeben bis endlich Erzbischof Maximilian Gandolph, Graf von
Abb. 14. Variante des Kbuenburg, im Jahre 166g ein Kollegiarstift mit der Pfarre verband. Im Siegel des
Stifter-Wappens von Lam- Stiftes erscheinen über einem Salzfäßchen, einem Attribut des heiligen Rupert, die
bach gekreuzten Schlüssel des Stiftes St. Peter.