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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 5)

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des Adlers beschränkt, dafür aber um einen Balken vermehrt, so daß der 
Adler von Silber und Schwarz achtmal geteilt erscheint (Abb. 14). Das Priorat 
führt im Schilde die gekrönte Figur der Gottesmutter mit dem jesusknaben 
am Arme. 
Das Stift Lambach gebraucht keine sogenannten I-Iausfarben, wie solche 
bei andern Stiften in Verwendung stehen. 
ST. PETER. 
Wappen: in Gold zwei schwarze, mit den Bärten aufwärts gerichtete, sich 
kreuzende Schlüssel (Abb. I5). 
Das in der Hauptstadt des I-Ierzogtums Salzburg gelegene Benediktiner- 
stift St. Peter - Monasteriurn Sancti Petri Salzburgi - war vom heiligen 
Rupert vor dem jahre 700 errichtet worden. Eine genauere Angabe über die 
Zeit der Gründung zu geben ist leider nicht möglich. Der heilige Ruprecht 
war ein Franke und soll der Legende nach königlicher Abstammung gewesen 
sein. Ob er selbst dem Benediktinerorden angehört hatte, ist nicht mit Sicher- 
heit nachzuweisen, doch dürften seine zwölf Mitarbeiter, die er nach Salz- 
burg berufen hatte, wahrscheinlich Benediktinermönche gewesen sein. Rupert 
war ursprünglich Bischof von Worms, kam dann nach Regensburg und von 
da an den Wallersee, wo er im heutigen Seekirchen" seinen Bischofsitz 
errichten wollte, schließlich aber Salzburg den Vorzug gab. 
Rupert wird später in einer Bulle des Papstes Eugen III. vorn Jahre 1149 
Bischof und Abt von Salzburg genannt. 
Sein Nachfolger in den beiden Ämtern war der heilige Vitalis, diesem 
folgten drei Äbte von St. Peter, die nicht auch Bischöfe waren, wohl aber 
das Salzburger Bistum verwalteten. An diese reihten sich zwei Äbte, die 
zugleich Bischöfe von Salzburg gewesen waren. Ihr Nachfolger war der heilige 
Virgilius, ein adeliger Irländer, der als fünfter Bischof und achter Abt von 
754 bis 784 regierte. Unter ihm wurde die Domkirche erbaut und 773 zu 
Ehren des heiligen Petrus eingeweiht. Auf Virgilius folgte der heilige Berth- 
rick (784-785), der aber nicht Bischof gewesen war und Virgilius schon 
einige Jahre vorher in der Führung des Kathedralklosters vertreten hatte. 
Der zehnte Abt von St. Peter war Arno (785-821), 
der imjahre 798 das erzbischöfliche Pallium erhielt. Arno 
war ein eifriger Parteigänger Kaiser Karls des Großen; 
man nannte ihn „das zweite Auge des Kaisers". 
Die vom Bistum und Stift bisher gemeinsam genos- 
senen Güter wurden unter dem Erzbischof Friedrich I. 
(958-991) getrennt und aufgeteilt. Erzbischof Konrad I., 
der sich eine neue Residenz gebaut hatte, schenkte im 
" Seekirchen war viele Jahre ein Priorat von St. Peter gewesen, wurde dann 
Weltgeistlichen übergeben bis endlich Erzbischof Maximilian Gandolph, Graf von 
Abb. 14. Variante des Kbuenburg, im Jahre 166g ein Kollegiarstift mit der Pfarre verband. Im Siegel des 
Stifter-Wappens von Lam- Stiftes erscheinen über einem Salzfäßchen, einem Attribut des heiligen Rupert, die 
bach gekreuzten Schlüssel des Stiftes St. Peter. 

	        
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