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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 5)

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von Haunsberg (1418-1440), von der Synode zu Basel im Jahre r44o zu- 
gesprochen, welches Privilegium vom Erzbischof Friedrich IV. von Salzburg 
im Jahre 1442 bestätigt wurde. 
Gemäß der irrigen Auslegung der Urkunde Itas vom Jahre 1212 griff 
man, als das Stift sich, dem allgemeinen Gebrauche folgend, ein Wappen 
beilegte, nach dem Wappenbilde seiner vermeintlichen Stifter, der Grafen 
von Plain, das heute noch geführt wird. Es ist ein Verdienst des Historikers 
und Konventualen des Stiftes Michaelbeurn, P. Michael Filz, daß er sich 
durch die Fülle der angeblichen Beweisstücke in Stein, auf Pergament und 
Papier nicht beeinflussen ließ und in seiner Geschichte des Stiftes Michael- 
beurn" an der Hand genealogischer 
Feststellungen einige Klarheit in das 
Dunkel dieser Historie zu bringen 
versuchte. 
Im Wappen der Äbte findet 
sich in späterer Zeit mitunter die 
Mitra und das Pedum, mit der Figur 
des Stiftspatrones, des heiligen Erz- 
engels Michael, in Verbindung ge- 
bracht (Abb. 20), eine Verschmel- 
zimg der Motive, die nicht besonders 
zu empfehlen ist, weil die beiden 
Pontifikalinsignien in keinem inne- 
ren Zusammenhang mit dem Erz- 
engel stehen. 
Das hier in der Abbildung als 
Beispiel vorgeführte Wappen eines 
Abtes von Michaelbeurn aus den 
ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts 
Abb. 2x. ZisterzienserstiftWilhering Zeigt dem Leser die oft recht 5011" 
derbare Weise, in der man in jener 
Zeit heraldische Symbolik zu schaffen versuchte. So soll die rote Querbinde 
im blauen Felde den Weg des Kreuzes versinnlichen, die drei goldenen 
Kronen auf die äbtliche Würde und auf die zwei Seelsorgeposten, die der 
Abt vor seiner Wahl inne hatte, hinweisen, endlich der Akazienbaum ein 
„redendes"  Bild von des Abtes Familiennamen „Achaz" sein. Stände 
diese Erklärung der Wappenfiguren nicht schwarz auf weiß in dem betref- 
fenden Akte der Wappenbewilligung, so würde wohl kaum jemand im- 
stande sein, sie aus dem Wappenbilde allein ohne diese Beihilfe heraus- 
zufinden. 
Als Stiftsfarben werden von Michaelbeurn seit alters her, in Anlehnung 
an die beiden Feldfarben des Stiftswappens, Rot und Blau geführt. 
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' Geschichte des salzburgischen Benedikzinerstiftes Michaelbeurn, Salzburg, x833. P. Michael Filz starb 
als Prior des Stiftes im Jahre 1854.
	        
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