OV;
bild mit dem Stiftswappen allein in einem Schilde vereinigt, und zwar ist das
Schildfeld schräg geteilt, beide Bilder, die Gottesrnutter und das Kreuz,
ebenfalls, der Teilung entsprechend, schrägliegend eingesetzt (Abb. 25).
Diese wenig günstig wirkende Form erhält sich bis in die Regierungs-
zeit des Abtes Marian Obauer (1804-1818), der aber auch schon, um die
beiden Wappenmotive unterbringen zu können, einen senkrecht gespaltenen
Schild benutzte (Abb. 26). Seine Nachfolger behielten zum Glück diese
Form bei. Die Tinkturen des Wappenbildes mit der Gottesmutter waren nicht
feststehend, sondern sehr variabel. Heraldisch richtig und zum Nebenfeld am
besten passend wäre ein goldenes Feld, roter Rock und blauer Mantel, die
übliche Kleidung der Gottesmutter, zu empfehlen. '
Die Stiftsfarben von Schlierbach sind dem Wappen des Stiftes ent-
sprechend: Schwarz-Rot-Weiß.
LUDWIGSBURGER PORZELLANPLASTIK Sie
VON JOSEF FOLNESICS-WIEN S0
EBER die iigurale Plastik der Ludwigsburger Por-
zellanfabrik verbreitet ein" kürzlich erschienenes
Werk von Leo Balet nahezu volle Klarheitß Ver-
schiedene Umstände, wie sie bei andern deutschen
Porzellanfabriken weitaus weniger günstig liegen,
haben dieses erfreuliche Resultat herbeigeführt.
Die Ergiebigkeit des Aktenmaterials, der Sammel-
Heiß und Patriotismus des bekannten Stuttgarter
Sammlers, des Konditors Wilhelm Murschel, die
eingehenden Studien Pfeifers und mancher anderer
und endlich der leicht zu überblickende Zeitraum von etwa zwanzig Jahren,
der für die eigentliche iigurale Porzellanplastik in Ludwigsburg in Betracht
kommt, haben einen so vollen Erfolg möglich gemacht. Durch sie war Leo
Balet in der Lage, eine abschließende kunstgeschichtliche Abhandlung mit
angetiigtem Katalog zu verfassen, die des uneingeschränkten Beifalls aller
daran Interessierten sicher sein kann. Balets Arbeit präsentiert sich als der
erste Band der Kataloge der königlichen Altertumssammlung in Stuttgart,
jenes außerordentlich reichhaltigen und hinsichtlich seiner wichtigen und
originellen Erzeugnisse württembergischen Kunstüeißes noch lange nicht
genügend beachteten Museums, das hoffentlich in absehbarer Zeit in einer
seinen Schätzen entsprechenden Weise aufgestellt werden wird. Eine wichtige
und wertvolle Vorarbeit nach dieser Richtung ist die Herausgabe wissen-
schaftlicher Kataloge, die nun, wie der vorliegende zeigt, in eleganter Aus-
" Ludwigsburger Porzellan (Figurenplastik) von Leo Balet. Kataloge der königlichen Alxertümer-
sammlung in Stuttgart, Band I. Stuttgart und Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt, xgn. (Die Illustrationen dieses
Aufsatzes sind mit freundlicher Zustimmung des Verlegers dem werke Baus enmommenä
39