gemeinernde Kreuzschleppung
(„Das Kreuz derMenschheit");
in Theodor Stundls Phantasie
sind Wolken als weibliche Kör-
per erschienen, und so werden
sie im Geschmack der Barocke
wirksam aufgebaut. Den gan-
zen der Skulptur gewidmeten
Saal beherrscht eine nicht bloß
große, sondern echt monu-
mentale Schöpfung von Karl
Wollek; er hat Wieland den
Schmied als germanischen
Recken gebildet, die Flügel an
die Arme geschnallt und zum
Aufflug bereit. So wird diese
Gestalt als Verkörperung ide-
alen Strebens vor der neuen
Kunsthalle in Briinn bedeut-
sam stehen.
EZESSION. Mit nicht
weniger als zwanzig Ge-
mälden von Alfred Philippe Wappenscheibe, datiert x57: (Österreichisches Museum)
Roll empfängt einen diesmal
die Frühjahrsausstellung, die hiemit auf die erste Ausstellung der Vereinigung zurück-
deutet; denn sie schon hatte
eine geschlossene Reihe von
Werken dieses Pariser Künst-
lers gebracht, den man später-
hin auch als Bildhauer kennen
lernte. jetzt gewinnt man einen
Überblick über seine Entwick-
lung, obwohl keine der großen
Massendarstellungen sozialen
Charakters da ist, die sich in
epischer Ausführlichkeit er-
gehen und Roll als Bericht-
erstatter der zeitgenössischen
Geschichte zeigen. Anklänge
an Manet finden sich in der
„Dame aux coquelicots", wer-
den aber bald von einem hand-
festen Realismus abgelöst, für
den die prall glänzende Kuh
auf dem großen „En Norman-
die" und einige spätere, bald
grausam veristische, bald ele-
gante Bilder Zeugnis ablegen.
Die bare Virtuosität tritt in
weiblichen Akten zutage, die
Scheibe mit Allianzwappen, datiert 1577 (Österreichisches Museum) mit symbolischen Titeln ver-