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brämt sind; des großen Könnens, das alle Register beherrscht,
freut man sich ungetrübt in einigen Pastellen, die sich ohne
unwahrscheinliche Pose mit einem geringeren Aufwand von
Farbe begnügen. Neben dem Sieger ein müde Unterlegener:
In einem gesonderten Raume hat die Sezession eine Gedächt-
nisausstellung für Franz jaschke, ihr am x. Dezember 1910
verstorbenes Mitglied. pietätvoll eingerichtet. Zwei in tiefes
Braun versenkte Porträtstudien aus der akademischen Zeit
Jaschkes zeigen, was zu überwinden er gesonnen war, als ihm
für den sonnetrunkenen Pleinairisrnus sich die Augen öffneten.
Besnard und Rysselberghe hatten es ihm angetan; dieser be-
sonders gab jaschke in seinen letzten Arbeiten, der „Donau-
lände" und der „Pilgrambrückeß zu tun, wo das Suchen und
Ringen am deutlichsten zutage tritt. Ein kranker Mann, hat
jaschke, der als Lehrer Wertvolles mitzuteilen hatte, den Aus-
druck dessen, was er angestrebt, nicht voll sichtbar zu machen
vermocht. Aber aus den duftigen Kinderbildnissen spricht zu
uns die Seele eines feinsinnigen Menschen, dem es nur leider
versagt war, sich im Handwerklichen zu vollenden. Das nun
scheint einem hier zum erstenmal sich meldenden jungen
Künstler eher leicht zu werden. Felix Albrecht Harta findet sich
mit seinem Wirklichkeitssinn überall bald zurecht, nachdem
ihm van Gogh und wohl auch manche moderne Belgier Führer
gewesen. Ohne Senti-
mentalität stellt er sich
dem traumverlorenen
Dose in Form eines sitzenden Brügge gegenüber! des:
Knaben, Menecy um 173a sen lnwohner er breit
(Österreichisches Museum) Schilden und dessen gm.
Ben Platz mit dem Bel-
fried er geschickt in einem Triptychon, bei voller
Raumillusion, dekorativ aufteilt; Glanzstücke vollends
sind seine Stilleben mit Fischen und einem ge-
rupften Huhn. Auf den Nachwuchs darf man heuer
überhaupt mit Zuversicht blicken. Es ist da vorerst
Stoitzner zu nennen, der immer mehr aus sich heraus-
geht; Eck fährt behutsam fort, überrascht aber auch
in einer Schönbrunner Vedute durch die eigenartige
Disposition; Neulinge sind Geo Gerlach und Carl
Schulda, dieser in einem eigenartig silhouettierten
Ausschnitt, „AmBau des MariahilferZentralpalastes",
johann Talaga und Leonhard Schuller bringen gute
Interieurs, Esterle („Zirbe im Schnee"), Abraham
Neumann und Filipkiewicz Winterbilder aus den
Bergen, Elsa Kasimir wirbt mit kühlen Farben um
den Süden; Kriser hat seit seinem Debüt, vor Jah-
ren, im Hagenbund eine Wandlung durchgemacht,
denn seine „Gailtalerin" bringt ihn in die Nähe des
Leibl verehrenden Zerlacher, während Lanzinger
und Kerschbaum in frischen Studien, Franz Burian
_ _ _ _ __ _ PorzellanclosemitReliefscbmuckundbunte
und Anton Elchmger ln graPhl-schen Blättern Slch Malerei auf der Innenseite des Deckel;
verschiedentlich modern geben. Seines Weges sicher (Österreichisches Museum)