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Formverwandtschaft des Fürspans
auf die Lochner-Gruppe hinge-
wiesen: Kölner Dombild, Weltge-
richt und Madonna in der Rosen-
laube im Wallraf-Museum sowie
Madonna mit dem Veilchen im Erz-
bischöflichen Museum.
Dann werden solche Stücke
auch auf Kopfbedeckungen getra-
gen, wie wir es beispielsweise auf
dem turbanartigen Kopfputz der
weiblichen Trachtbeim Meister des
Hausbuches (L. 7) und auf einem
Gemälde in Bamberg sehen, aus
dem wir in Figur 73 einen Aus-
schnitt abbilden.
Das zweite Stück, Farben-
tafel I und Figur 74, ist vielleicht
etwas jünger, zwar weniger im
künstlerischen Typus als im indivi-
duellen Stück. Es stammt ebenfalls
aus der Lubliner Gegend, mög-
licherweise aus demselben, Kasimir
dem Großen gehörigen Schlosse,
wie das vorhergehende und mag zu
jenen Stücken gehören, die in
Polen durch fremde Künstler
ausgeführt wurden.
Das Stück kann dieselbe
Verwendung gefunden haben
wie das eben beschriebene; es hat
aber auf der Rückseite keine Öse
zum Annähen, sondern nur einen
Dorn zum Einstecken.
Das Sujet scheint etwas
komplizierter; versuchen wir es
zu erkennen. Die mit zottelärme-
ligem Gewand und Federhut be-
kleidete Figur hält sowohl in der
Rechten wie in der Linken je
einen Gegenstand, der zunächst
etwas schwer zu deuten scheint.
Die Identifizierung gelingt aber
vielleicht unter dem hilfreichen Beistand unserer Figur 75, einer Abbildung
41'"
Figur 74. Nat. Gr. Fürspan aus Lublin (Sammlung Figdor)