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cat in te" „unruhig ist das Herz in mir, bis es Ruhe findet in Dir" para-
phrasiert worden ist. Einen passenderen Spruch hätte sich ein Konvertit
gar nicht aussuchen können.
Abgesehen davon, daß Bekehrte gern den Namen Paul annehmen,
scheint uns die Darstellung der conversio Pauli noch den Vornamen des
Täuflings andeuten zu wollen. Diese Annahme wird durch das Monogramm
auf dem Hammer, das nur auf den Dargestellten gehen kann und in P. G.
aufzulösen ist, zur Gewißheit.
Das Bild gehört der Cranach-Schule an, und in deren Umkreis müssen
wir, normale Verhältnisse vorausgesetzt, den Goldschmied suchen, freilich
nicht unter den Mitgliedern einer Goldschmiedezunft, denn diese durften
ganz ausdrücklich keine Juden, also wohl auch keine Konvertiten aufnehmen,
sondern im persönlichen Dienst eines Fürsten, und zwar eines protestan-
tischen, denn der Wortlaut der Psalmverdeutschung stimmt fast wörtlich
mit Luther überein, und zwar speziell mit dem „Deutsch Psalter" von 1535.
Die sorgfältige Tracht sowie die Zobelverbrämung an der Mütze zeigen,
daß der Meister zu Ansehen und Reichtum gelangt sein muß. Es ist ihm
auch ein Wappen verliehen worden, aber selbst aus diesem vermögen wir
den Namen nicht festzustellen.
Fig ur x32. Edelsteinkästchen in vergoldeter Bronze Figur 133. Edelsteinkästchen, Holz, mit Schublächem.
mit zwölf Einteilungen (Sammlung Figdor) Verschluß ein Stift (Sammlung Figdor)
Figur x34. Edelstein-
kästchen, vergoldete
Bronze. Auf dem
Deckel Gravierung
und Wappen (Samm-
lung F igdor)
Die drei Abbildun-
gen Figur x32 bis
x34 sind im Text
nicht erwähnt