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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 6 und 7)

in der Art des Jacopo Sansovino sind die beiden sitzenden Madonnen mit 
dem Kinde (Bode 1271 und 1267), letztere in prächtiger Vergoldung, sowie 
die vergoldete Marienkrönung (Bode 1273). Die aus der Spätzeit des 
Cinquecento stammende Verstoßung der Hagar (Bode 1276) ist ein reiner, 
guter Silberguß. Ein Reitergefecht, gleichfalls in Silber (Bode 1235), nennt 
in seiner Signatur den Meister Giovanni Bernardi da Castelbolognese 
(1496-1553), der in Ferrara und Rom als Steinschneider arbeitete. 
Vier weitere Plaketten, in Bronzeguß, die der Berliner Katalog nicht 
aufführt, führe ich hier noch an. Zunächst die kräftig modellierte Geburt Christi 
vor hochaufragendem Säulenbau mit der Inschrift: PARMA . INVENIT im 
Gebälk und der jahreszahl 1561 auf der Säulentrommel unten am Boden, 
die in weiteren Exemplaren in den Museen zu Graz und Basel, bei Max 
Rosenbaum in London und so weiter sich finden. In der Sammlung Pierpont 
Morgans, die im Victoria and Albert Museum ausgestellt ist, befindet sich 
dieselbe Darstel- 
lung als goldtau- 
schierteEisenplatte 
mit einem Gegen- 
stück, der Kreuz- 
abnahme. Endlich 
gibt es italienische 
Steingutabgüsse 
aus dem Ende des 
XVIII. Jahrhun- 
derts von diesen 
beiden Platten. 
Oberitalienisch, 
wohl venezianisch, 
ist die Plakette mit 
dem toten Christus 
unter dem Kreuz, 
gehalten von zwei 
Putten und beklagt 
von der Madonna, 
sowie eine zweite 
solche konturierte 
Darstellung (Abb. 
1). Die weichen, 
glatten Formen 
sprechen für das 
Ende desXVIJahr- 
hunderts; auch die 
Abb. x. Konrurierte Bronzeplakette mit der Darstellung Christi, von zwei Engeln - 
getragen. Venezianisch, Ende des XVI. Jahrhunderts (Sammlung Alfred Wal- Sltzende Madonna 
eher von Mnlthein) mit dem Christus-
	        
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