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Wiederaufbau für "ewige Zeiten zu verbieten. Jetzt galt es, die Kräfte zu
messen. Bei dem am Vorabend von Maria Lichtmeß alljährlich starken
Besuche der damals noch auf dem Berge liegenden Michaelskirche hatten
sich laut geheimen
Ratsbeschlusses
junge Bürger in
Weiberkleidung
unter die Menge
zu mischen, die
andern aber,.voll
gerüstet, in
deckende Mäntel
gehüllt, in kleinen
Gruppen zu er-
scheinen, um nö-
tigenfalls sofort in
Menge zur Hand
zu sein. Die Tor-
wache des Schlos-
ses wurde über-
rumpelt und samt
dem Schloßhaupt-
mann niederge-
macht. Einem Bo-
ten des abwesen-
den Herzogs, der
bald danach ein-
traf, die Besatzung
zu warnen, gab
man die ent-
sprechende Ant-
wort, worauf er
gerufenhabensoll:
„Oh wehe, oh
wehe, verloaren is
de crone der her-
schop van Lune-
burch u Zelu Abb. 26. Lüneburg, Beispiel eines Giebels vom Typus III, .,Am Sande" 49 (samt
Nebenhaus abgebrochen)
stönmg des Schlos-
ses folgte auf dem Fuße, später auch die Demolierung des Klosters, wofür
die Lüneburger in den Kirchenbann gerieten. Herzog Albrecht, der allerdings
auch an chronischer Geldnot litt, zog ein und ließ die tapferen Bürger bei
jeder Gelegenheit finanziell für sich eintreten. Magnus, in Reichsacht verfallen,
versuchte durch Handstreich sich der Stadt wieder zu bemächtigen, trotzdem
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