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Sülzbegüterten nach einem Kriege der Hansa mit Dänemark trotz allen Sträu-
bens sich bequemen, 25 Prozent ihres Einkommens dauernd als Steuer zu
entrichten. 1472, nach dem sogenannten Prälatenkrieg, wurde die Abgabe
sogar auf 50 Prozent erhöht. Der Rat hatte damit eine innere Bewegung
ebenso glücklich überwunden, als er gegen jede geistliche und weltliche
Macht nach außen seinen starken Willen durchsetzte. Immer und immer
wieder traten die Bedrohungen der städtischen Errungenschaften durch die
Landesherren auf. Immer wurden sie durch bedeutende Geldzahlungen
wieder beseitigt. Damit bildete sich natürlich auch mit der Zeit eine beträcht-
liche Schuldenlast. Die Stellung der Stadt in der Hansa war eine hervor-
ragende um so mehr, als durch den Steknitzkanal auch eine direkte Wasser-
Verbindung mit Lübeck gewonnen war. „Die unmittelbaren Handels-
beziehungen zu dem Vorort der Hansa, zu den andern wendischen Städten
und zu Hamburg ergaben als natürliche Folge, daß Lüneburg mit dieser
Städtegruppe be-
ständige und nahe
Fühlung hielt, die
zumal in den Münz-
Verträgen von gro-
ßem praktischem
Werte war. An-
drerseits sah sich
die Stadt territorial
mehr auf Braun-
schweig und
Hannover ange-
wiesen, und auch
dieses Verhältnis
wurde wiederholt
durch Sonder-
bündnisse unter
Zuziehung der an-
dern sogenannten
„ ovcrheidischen"
Städte bekräftigt.
So wurde Lüne-
burg das berufene
Bindeglied zwi-
schen den wendi-
schen Seestädten
und den sächsi-
schen Binnen-
städten des
I-Iansabundes, ein Abb. 2B. Lüneburg, Giebel verschiedener Typen