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Full text: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 8 und 9)

Abb. z. Der Platz „Am Sande" zu Lüneburg. Blick gegen die Sankt johanni-Kirche 
 
liches Erdgebilde. Ihr Entstehen hängt zusammen mit jener Periode, da Eis- 
ströme von gigantischen Dimensionen sich vom Norden Skandinaviens bis 
weit ins Herz des heutigen Deutschland erstreckten, Eisströme, gegenüber 
denen die jetzige Gletscherwelt der Zentralalpen klein genannt werden muß, 
nicht allein hinsichtlich ihrer Ausdehnung, sondern auch in bezug auf ihre 
Ablagerungstätigkeit. Die Heide ist ein Ablagerungsprodukt. Die Mächtig- 
keit desselben variiert ganz außerordentlich. Bei Hamburg beispielsweise 
stößt man erst in einer Tiefe von zweihundert Metern auf den Originalunter- 
grund, Kalkgestein. Hier wurde offenbar eine tiefe Bodensenkung, ein Tal, 
ein Fjord vom Schutte der urweltlichen Gletscher ausgefüllt. Anderwärts 
ist diese Urnmantelung der alten Erdoberüäche weniger stark, sogar dünn- 
schichtig. Innerhalb des Lüneburger Stadt-, ehemaligen Heidegebietes ragt 
der „Kalkberg" über diese "jüngere Schicht sogar kräftig empor. In der 
Heide erscheint das alte Gletschergeschiebe zuweilen bis zu bergartigen 
Erhebungen aufgetürmt. All dieser Schutt, riesige Blöcke, Geröll mannig- 
fachster Art, Sandablagerungen in ungeheurer Mächtigkeit, ist als Moränen 
durch die Eismassen von Nord nach Süd bewegt worden. Daher die vielen, 
in den Gletschermühlen aller harten Kanten beraubten und fiächenglatt 
geschliffenen Findlingsblöcke skandinavischer Provenienz, die zum Teil auf 
der Oberfläche des umgemodelten Landes liegen blieben. Einem längst ver-
	        
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