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Dazwischen tritt ein plötzliches Crescendo der Linien und Massen ein, stellen-
weise steil abfallende Berggelände, wo sich die bewegten Elemente stauten
und stärkere Anhäufungen losen Materials entstanden. Endloser Rätsel sind
diese ehemals herrenlosen Gründe voll. „I-Ieide" bezeichnet ursprünglich
das unbebaute, von niemand als Eigentum angesprochene Land im Gegen-
satze zum kultivierten. Linde sagt in seinem köstlich geschriebenem Buche",
der Ausdruck komme zuerst in einer Urkunde des XI. Jahrhunderts in Ver-
bindung mit dem Worte „Maget" als „Magetheyde" vor, was soviel wie
„Urheide, Mädchenheide, Foret vierge" bedeute und den Begriff des Unkul-
tivierten, des Wilden, das ohnehin schon in dem Worte „Heide" liege, ver-
stärke. Eine andere Urkunde des XIII. Jahrhunderts spricht von der Heide
als einem Landstriche, „wo den wilden tieren vrede gewohrt ist bi des
Künges ban-
ne sonder
beren unde
wolfen und
vuochsen".
„Lüne-
burger Hei-
de ß armer
Wichteln
Weide",sagt
ein alter
Spruch,
dessen Sinn
noch ver-
stärkt wird
durch den
Satz: „Hier
geben sieben
Kühe eine
Maß Milch,
" Monogra-
phien zur Erd-
kunde. XVIII. Die
Lüneburger Heide
von Dr. Richard
Linde. Leipzig.
Velhagen ä Kla-
sing. 1904. Leider
wurde das Ersu-
chen. ein paar Ab-
bildungen aus die-
sern Buche dem
vorliegenden! Auf-
satz: beizugeben,
„prinzipielW abge-
Abb. 4. „Auf der Altstadt", Lüneburg lehnt.