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entdeckte unterhalb des Bildfeldes des Steines die volle Bezeichnung „Sebold
bockstorffer" (Abb. 2). _
Ein günstiges Geschick hat uns ferner eine Anzahl urkundlicher Notizen
über den Meister erhalten, die wir nachstehend im Auszugs wiedergeben.
Die älteste urkundliche Nachricht findet sich in einem Raitbuch des Statt-
haltereiarchivs zu Innsbruck unter dem I6. Mai 1496. Danach erhalten Hans
von Werdt, Tischler, und Sebald Boxdorffer, Bildschnitzer, für 13 Wappen
a 3 Gulden und für ein großes Wappen mit Schild und Helm, zum Dreißigsten
weiland Erzherzogs Siegmund angefertigt, 4 Gulden, zusammen 43 Gulden
rheinisch." Nach dem Innsbrucker Bürgerbuch wurde Sebald Boxdorffer am
8. Juni 1498 als Bürger aufgenommen." Zwei Jahre später, am xo. Februar
Abb. 5. Grabplane des Gilg Vnlck im Kreuzgang von Stift Wilxen bei Innsbruck
1500, erscheint er als Siegler auf einer Urkunde in Sachen des Bogners
Balthasar Grat zu Innsbruck. f" Ein Eintrag im Raitbuch von 1503 besagt
alsdann: Sebolden Poxtorff, Maler, für sich und sein mitverwonten als sy mit
aim vastnachtsspil bei den herren auf der raitcammer gewesen sein, am
20. Tag februarii geben 1 guldinrf Am 17. Dezember 1507 läßt sich der
Meister mit seiner Hausfrau Christina in die Sankt Barbara-Bruderschaft auf-
nehmen, in deren Raitung es unter dem 26. Mai 15 x3 heißt: Sebold Pochs-
torffer cum vxore 2 pfund vom I2. vnd I3. jarn mit dem Vermerk: er vermeint
betzallung fürs Barbarapild auf der kertzentafel zu habenrH Am 8. März I 514
erscheint er als Testamentsvollstrecker für einen Hans Seelos zu Höttingxl-H
' Jahrbuch der Sammlungen des Allerhöchszen Kaiserhauses. I! (1884), ll. Reg. 547.
i" A. Sikora, Urkunden und Regesten kunstgeschichdichen Inhaltes aus dem Sndlarchiv in Innsbruck
im Jahrbuch der k. k. Zentralkommission, Neue Folge, IV. Band (1926), H. Reg. 67.
i" jahrbuch der Sammlungen des Allen-höchsten Kaiserhauses, Il (1584). ll. Reg. 606.
1' Ebenda, Reg. 7x6.
H A. Sikora, a. a. 0., Reg. m5 und 18a.
H1- A. Sikora. a. a. 0., Reg. x87.