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Wendelin Yphofer, gestorben 1524, und seine Frau Elsbet Suiterin, gestorben
1530. Das Mittelfeld nimmt eine Grablegung Christi ein. Den oberen
Abschluß der Platte in ihrer ganzen Breite bildet eine Art Fries mit den
Wappen der Verstorbenen und den knienden Figürchen der zahlreichen
Familie derselben, der leider stark zugehauen ist, so daß vielfach die Köpfe
der Votanten in Wegfall kamen. Ohne weiteres erkennt man, daß die beiden
letztgenannten Platten von der gleichen Hand herrühren. Für diese Zuwei-
sung genügt ein Vergleich des Vertreibungsengels mit den kleinen Figürchen,
Abb. 18. Ausschnitt aus dem Stich der Grablegung von Andrea Mantegna (B. z)
namentlich hinsichtlich des Gewandstils, und des Schnittes der Helmdecke
am Yphofer-Stein mit dem Blattwerk der Delphine an der Platte des Paul
Reyff.
Mehr als der Figurenfries, der sich in ähnlicher Weise mehrfach in
Süddeutschland um diese Zeit findet, interessiert das Relief der Grablegung.
Schon die Komposition der Darstellung, vor allem aber die einfache Größe
und Gemessenheit der vom Rücken gesehenen Gestalt des heiligen Johannes
lassen auf den ersten Blick erkennen, daß nicht deutsches Empfinden das
Bild aufgebaut hat, sondern italienischer Geist. Der Bildhauer hat seinem
Relief den bekannten Stich der Grablegung von Andrea Mantegna (B. 2) zu-
grunde gelegt und Figur um Figur und Falte um Falte, soweit irgend die
Übersetzung in den Stein es zuließ, dem graphischen Vorbild nach-