nanmengenause, in uenen sie nun wie schmale Bildfüllungen einer Panneelwand liegen.
Strotzender, saftiger bei aller dekorativen Absicht prangt Hans Alders Fuchsjäger,
knietief im Schnee, mit starrendem Bart, frostrauchend wie das rostbraune Fell der Jagd-
beute; das Bild dampft von Winter, Wald und Kälte.
Ganz altmeisterlich erscheinen Ernst Wiirtembergers Bildnisse. Die hartkantige Frau
mit dem Gebetbuch, eine hclzgeschnitzte Bäuerin, und der Junge, dessen zartes, weißes
Mädchengesicht aus dem hohen, engen, schwarzen Jackenkragen als steiles Profil, gekrönt
von der roten Pludermütze, aufsteigt.
Französischen Einschlag mit Cezanne-Mischung spürt man bei Blanchet mit seinen
koloristischen Akten voll illuminierten Fleisches am Meer, und die kapriziöse Vuillard-
Art bei Vallet, dessen Kirchhof und Markt wie unter Flören kreidig-wischig, gelbgrün-
tuphg, dahingestäubt sind.
Von den Sonderausstellungen deutscher Künstler fesselt das Kabinett Hugo Vogels
durch kluge Porträts und durch die vehementen Hafen- und Schifferskizzen, Werften in
blaunebliger Dämmerung, halbnackte Bootschieber voll Gewalt der Schultern, Travailleurs
de mer.
Und eine Kollektion voll phantastisch-prickelnden Geschmacks stellen die Federspiele
der Ilna Ewers-Wunderwalt -Hanns Heinzens Frau w- dar: auf dunklem Grunde krisseliges
Zweigwerk, an japanische Schablonen erinnernd, voll Blütenschnee; Truthähne und Pfauen
in der gestrichelten Musterung ihres Gefieders, ornamentale Falter, Orchideen; See-
pferdchen und geschnellte Fische aus den Wundergärten der Tiefsee. Felix Poppenberg
BERLIN. LUDWIG HOFFMANNS WOHLFAI-IRTSBAUTEN. Ein Aus-
iiug, den die rührige Zentralstelle für die Interessen des Berliner Fremdenverkehrs
unter Führung des Geheimrats Jacob arrangierte, gab erwünschte Gelegenheit, die Bauten
Berliner Wohlfahrtsanstalten vom Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Buch kennen zu lernen.
Durch den Nordosten Berlins, wo jetzt die Schachte der neuen Untergrundbahn zur Ver-
bindung mit dem Westen den Boden unterwühlen, ging die Fahrt auf Autobussen. An der
Stettiner Bahn, zwei Meilen von Berlin, liegt Buch. Nach der Hitze und dem Staub der
märkischen Chaussee öffnet sich eine schattengrüne Allee großwipiiiger uralter Bäume.
An dem ummauerten Herrschaftshof, breit, flach gelagert mit seinem Herrenhaus, wie es
Theodor Fontane liebevoll geschildert, an der in der Mark einzigen Rokokokirche vorbei
mit ihrem zierlich bewegten, an den Seiten rundwölbigen Unterbau, aus dem sich spielend
und leicht Kuppel und Turm entwickelt _ und nun dehnt sich in der Sonne schimmernd
weitzügiges Wiesengelände und in ihm eingebettet die Lungenheilstätte.
Sonnenwiese, von allen Seiten durch Wald vor Winden geschützt, das gibt der
Anlage das Genesungsklima. Und man erkennt den sachergebenen und liebevollen Sinn
des Baumeisters daran, wie er die sanatoriumgemäßen Zweckvoraussetzungen ästhetisch
schmackhaft ausbildete, rein, einfach, ohne überflüssigen Ausputz.
Der Reiz des ganzen Baukomplexes kommt aus seiner Anlage, aus dem glücklichen
Verhältnis der Bauglieder. Von den vorgeschobenen Seitenwangen des Hauptgebäudes
eingefaßt, streckt sich lang als ein glitzernder Glaskasten die Liegehalle; dahinter als
besonnter Luftraum zwischen ihr und dem Hauptgebäude ein grüner Gartenstrich mit
Plätscherbrunnen. Treppenhäuser, Säle, Zimmer, alles hell, blank; im weißen Rahmen der
Fenster immer blühende Baum- und Wiesenausschnitte. Architektur und Landschaft klingen
zusammen.
Diese Harmonie wirkt besonders innig bei der zweiten philantropischen Gründung,
dem Alt-Leute-Heim. Der Heimcharakter ist hier vor allem betont. Unter Vermeidung
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