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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 8 und 9)

PRAG. PREISAÜSSCHREIBUNG. Das Kunstgewerbliche Museum der Prager 
I-Iandels- und Gewerbekammer schreibt aus den von der Kammer hierzu gewährten 
Mitteln für das jahr 1911 folgende Preisaufgaben aus: 1. Exlibris für die Bibliothek des 
Kunstgewerblichen Museums der I-Iandels- und Gewerbekammer in Prag. Verlangt wird 
eine lineare Zeichnung in Schwarz, geeignet für mechanische lineare Reproduktion; darin 
die Inschrift: „Umuprüm. museum. Praha. _ Kunstgew. Museum. Prag". Größe der 
Zeichnung I0 : 7 cm. I. Preis: x20 Kronen, II. Preis: 80 Kronen, III. Preis: Go Kronen. _ 
2. Likör-Glasiiasche mit sechs Stengelgläschen mit gravierten oder geätzten Verzierungen. 
Höhe der Flasche bis 20 cm. Der Verkaufspreis darf 40 Kronen nicht übersteigen. I. Preis: 
180 Kronen, II. Preis: 120 Kronen, II-I. Preis: 90 Kronen. - 3. Weihwasserkessel mit 
Sprengel zu kirchlichen Zwecken, aus Kupfer oder Tombak, versilbert (der Weihwasser- 
kessel eventuell bloß innen), rnit getriebenen Verzierungen. Breite der Öffnung des Weih- 
wasserkessels bis 28 cm. Der Verkaufspreis darf 60 Kronen nicht übersteigen. I. Preis: 
x60 Kronen, II. Preis: xoo Kronen, III. Preis: 8c Kronen. Die zur Konkurrenz eingereichten 
Gegenstände müssen sich durch selbständige Auffassung und technisches Können aus- 
zeichnen. Nähere Bestimmungen enthält die Konkurrenzordnung. An der Konkurrenz 
können sich in Böhmen ansässige Kunstgewerbetreibende oder bei solchen in Verwendung 
stehende Mitarbeiter beteiligen; ferner die nach Böhmen zuständigen absolvierten Schüler 
der k. k. Kunstgewerbeschule in Prag und der gewerblichen Fachschulen Böhmens und 
die in den betreffenden Fächern selbst schaffenden Künstler. Die Arbeiten sind längstens 
bis u. November xgxr an das Kunstgewerbliche Museum abzuliefern. 
IEN. TECHNISCHES MUSEUM FÜR INDUSTRIE UND GE- 
WERBE. Der Bau des Technischen Museums gegenüber dem Schlosse Schön- 
brunn schreitet rüstig vorwärts. Das Erdgeschoß ist beinahe vollendet, der ganze Bau wird 
bald seiner Bestimmung übergeben werden können. Es ist nunmehr auch der Zeitpunkt 
gekommen, daß mit der Sammlung von Musealobjekten aller Art begonnen werde. Aus 
diesem Anlasse versendet der Arbeitsausschuß soeben den folgenden Aufruf: „Das sechzig- 
jährige Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers bot der österreichischen Industrie 
den Anlaß, ein Technisches Museum für Industrie und Gewerbe zu errichten, das die 
mächtige Entwicklung der technischen, industriellen und gewerblichen Arbeit in Öster- 
reich darstellen und ein dauerndes Denkmal der Regierungszeit Seiner Majestät des Kaisers 
Franz Joseph I. bilden soll. Der Plan der Gründung eines Technischen Museums fand ein- 
mütige Zustimmung. Vertreter der Wissenschaft, Technik und Industrie erklärten sich zu 
ideeller und materieller Arbeit bereit. Dank dem Opfersinne der industriellen, gewerblichen 
und technischen Kreise, in reicher Weise gefördert durch Staat und Stadt, gelang es in 
kurzer Frist, die erforderlichen Mittel zur Ausführung des Musealgebäudes aufzubringen. Am 
zo. juni 1909 hat Seine Majestät der Kaiser die Grundsteinlegung vollzogen und bald wird 
sich gegenüber dem Schlosse Schönbrunn der stolze Bau des Museums erheben. Nun gilt 
es, dem neuerstehenden Museum den Inhalt zu geben, den Erwerb von Musealgegenständen 
und Sammlungsobjekten für das Museum in Angriff zu nehmen und zu sichern. Das Museum 
soll die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiete der Technik und die Entwicklung 
der Industrie und des Gewerbes in ihren Wechselwirkungen darstellen und ein lückenloses 
Bild der gesamten industriellen Tätigkeit sowie des Verkehrswesens in Österreich geben. 
Das Museum beabsichtigt, die technische Entwicklung jedes Industriezweiges bis in die 
Gegenwart durch das Zustandebringen vollständiger Objektreihen darzustellen. Die 
Schöpfungen der Technik und Industrie, der Werdegang ihrer Entstehung sollen nach 
wissenschaftlich-technischen Prinzipien dem Besucher vorgeführt, Anregungen für neue 
Fortschritte gegeben und auch in dem Laien das Verständnis für die ihn täglich umgebenden 
Errungenschaften der Technik und Industrie geweckt werden. Dieser Zweck soll durch die 
Sammlung und Schaustellung von historisch merkwürdigen Originalobj ekten, Nachbildungen 
und Modellen, von Zeichnungen, Plänen, Bildnissen und Beschreibungen und durch die
	        
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