Dachgarten (Roof-garden) in Seattle (U. S. A.)
das Holz, und zwar ein äußerst geeignetes und günstiges ist. In allen wald-
reichen Gebieten, und die sind in Amerika noch häufig (der Westen ist viel-
fach noch Urwald), herrscht das hölzerne Wohnhaus in einer spezifisch
amerikanischen Konstruktionsweise. Es sind zumeist sehr leichte, rasch her-
zustellende Holzgerippe, die mit Isoliermaterial auf beiden Seiten überkleidet,
innen verputzt und außen durch übergreifende Latten oder Schindeln bedeckt
werden. Auch das Dach ist dann verschindelt.
Die äußere Erscheinung dieser Häuser ist durch Beizung oder Färbung
der Hölzer eine durchaus belebte und wird durch gute Silhouettenwirkung
gehoben. Typisch ist die Vorliebe für Veranden, die manchmal sogar den
größten Teil des Erdgeschosses umschließen.
Der große Gewinn, welchen die Entwicklung des Wohnhausbaues seit
der Kolonialzeit zu verzeichnen hat, ist die gefestigte Wohnsitte, die
Durchbildung eines bequemen und wohnlichen Grundrisses. Die Differen-
zierung der Bedürfnisse ist ähnlich jener des englischen Hauses. Nur wird
auf alle hygienischen und Bequemlichkeitsforderungen ein noch stärkeres
Gewicht gelegt.
Ein wichtiges soziales Moment spielt dabei eine große Rolle, das ist
der Mangel an Dienerschaft im bürgerlichen Leben. Die Einrichtung des
Hauses muß auf einer möglichst weitgehenden Ausschaltung der Hilfeleistung
durch untergeordnete Hilfskräfte basiert sein.
Ebenso spielen bei der Herstellung des Durchschnittswohnhauses die
baugewerblichen Verhältnisse, die eine möglichst weitgehende maschinelle
Dachgarten (Root-garden) in Seanle (U. S. A.)