Rochester,.Cleveland, Cincinnati, Detroit, Milwaukee und andere gestatten
dem wohlhabenden Geschäftsmann, außerhalb der Stadt zu wohnen. Ihre
Häuser repräsentieren die Bedürfnisse und den Geschmack tüchtiger, im
praktischen Leben stehender Menschen, die ein intimes und behagliches
Heim zu besitzen wünschen, ohne nach außen unnützen Luxus zur Schau
tragen zu wollen. Ihnen stehen tüchtige und erfahrene Architekten zur Ver-
fügung, die sehr oft den Wohnhausbau besonders pflegen. Für die innere
Einrichtung werden wohl
noch zumeist nur Unter-
nehmungen (Decorating
companies) herangezogen,
wenn der Besitzer nicht
seinen eigenen Geschmack
zur Geltung bringt. Der
praktische Sinn derAmeri-
kaner und ihre allgemein
verbreiteteForderungnach
möglichst solider und tech-
nisch einwandfreier Aus-
führung, die weite Ver-
breitung gewisser erprob-
ter, maschinell erzeugter
Möbeltypen schaffen auch
hier allmählich eine mo-
derne amerikanischeNote;
das wachsende Interesse
der Architekten für die in-
nere Ausstattung sichert
dieser eine immer mehr
zunehmende Einheitlich-
keit des Geschmackes.
Das gepolsterte, auf allen
Seiten mit Springfedern
versehene, ganz mit Leder oder Tapestry überzogene Möbel, das trotz seiner
Bequemlichkeit in seinem Umriß einfache kubische Formen einhält, ist in
seiner Art ein ebenso fortgeschrittener und weit verbreiteter Möbeltypus wie
etwa das in Eiche ausgeführte Mission-style-Möbel, das aus dem massiven,
vierkantigen Ständer und dem brettförmigen, geradlinigen, durchbrochenen
Füllungselement abgeleitet ist. Beide sehr durchgebildeten Möbeltypen haben
ihren Weg auch nach Europa gefunden, nachdem sie in der Neuen Welt das
Bürgerrecht schon lange erworben haben.
Sie verdanken einerseits dem Bequemlichkeitsbedürfnis und andrerseits
der maschinellen Erzeugungsweise, einerseits dem Sinn für strenge, drastische
Formgebung, andrerseits dem Wunsch nach klarem, einfachem, konstruk-
7'. .
Wohnhaus aus Holz, verschindelt, Vancouver (B. C.), Kanada