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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 10)

Jg. 
sein, wie dies 
in Amerika 
der Fall ist. 
Und doch gibt 
es bei uns 
auch schon 
Arbeitsgebie- 
te,_ wie das 
Arbeiter- 
wohnhaus, 
das kleinbür- 
gerliche Fa- 
milienhaus, 
wo die typi- 
sche Durch- 
bildung ge- 
boten ist. 
Hand in 
Hand  Familienhausrype eines Bauunternehmers. Holzbau, verschindelt, Vancouver (B. C.) 
geht die not- 
wendige Verbilligung und Verallgemeinerung der Herstellungsweise, die ja 
auch bei uns zum Großbetrieb und zur Spezialisierung drängt. Nachdem alle 
diese Verhältnisse in Amerika viel ausgesprochener herrschen, ist es sehr 
lehrreich, wenn der europäische Architekt sie studiert. 
Sein größerer Geschmack und seine entwickeltere Feinfühligkeit dürfen 
ihn nicht zurückhalten, ihn nicht zum stetigen Zurückblicken auf die 
künstlerisch so hochstehende Vergangenheit Europas verleiten. 
Eingehendes Beobachten der Vorgänge in Amerika wird hierzu ein 
wertvolles Gegengewicht schaffen, weil das unbekümmerte Verfolgen neuer 
Ziele, das Durchsetzen praktischer Forderungen drüben so sehr die Haupt- 
rolle spielt. r 
Der Amerikaner ist der geborene Baudilettant - in einem durchaus 
nicht abzulehnenden praktischen Sinne. Wenn der Farmer eigenhändig sein 
Haus zimmert, so will der moderne städtische Amerikaner wenigstens in 
allen Hinsichten seine bestimmten persönlichen Forderungen im Wohnhaus 
verwirklicht sehen. 
Dadurch wurde das amerikanische Haus ebensosehr der Ausdruck des 
bürgerlichen Lebens als des jeweiligen Standes der Technik und der 
ökonomischen Verhältnisse. jene Geradheit, Offenheit und zugreifende Art, 
die in den amerikanischen Umgangsformen und Lebensanschauungen zutage 
tritt, drückt sich im Hausbau unmittelbar aus. 
In dieser Unmittelbarkeit und Unbekümmertheit liegt Kraft und Frische 
und auch ihre anregende, lehrreiche Wirkung, die nicht zu unterschätzen ist. 

	        
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