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klassischer antiker Kunst mit der italienischen Renaissance darstellt. Diese
Formen können nicht in China ersonnen sein, da sie keine Vorläufer haben
und mit dem Niedergange der buddhistischen Macht wieder verschwinden,
a 663 n. Chr. c 767 n. Chr.
d 965 n. Chr.
b 743 n. Chr.
Abb. 7. Bordüren von chinesischen Steinreliefs mit Inscbriften, nach Original-
abreibungen von Chavannes, VII. bis X. Jahrhundert
(aus Milnsterherg, Chinesische Kunstgeschichte, Bd. II, S. 357, Abb. 536)
um durch eine mehr
nationale Ornamentik
abgelöst zu werden.
Sie sind in ihrer
Grundform eingeführt
understbeigenauerer
Untersuchung erken-
nen wir in der Auf-
lösung der Konstruk-
tion die durch Unver-
stand bedingte östliche
Eigenart. Wenn wir
die Muster der Netz-
emaillen und Gold-
emailarbeiten (Kunst
und Kunsthandwerk,
Fig- 64, 65, 79, 8c,
84, 85) mit den Stein-
reliefs, die um 700 bis
1 ooo Jahre älter sind,
vergleichen, so drängt
sich die Überzeugung
auf, daß eine Ver-
wandtschaft bestehen
muß.
In China kom-
men gleichzeitig mit
der Renaissancezeit
derartige Ornamente
nicht mehr vor, oder
sind wenigstens bis-
her nicht bekannt
geworden. Eine ge-
meinsame Quelle
dürfte daher durch
Zwischenhände zu-
erst China und Jahrhunderte später Europa befruchtet haben. Im Osten wurden
die Formen verständnislos nachgeahmt und ihrer Konstruktionsgedanken
entkleidet, während umgekehrt in Europa die losen Ornamente wieder strenger
aufgebaut und verbunden wurden. In den mutmaßlichen I-Ieimatsländern im
Westen von Asien war mit dem Niedergang der Sassanidenherrscher die