crescens emisce unum, recide illas super cultellum per pensum tertias vices,
8: in quarta vices ubi equale penset super totum, 8c plicatum illud caput ad
caput, 8: pensat equale, 8c dextende, 8: a forfice recide; 8: super ipsas capil-
latores capud ad capud ponatur 8: battatur manu una labiter, 8c mittatur in
oleo. Et postquam sunt de ille octo petie sexaginta quatuor, 8: postea facis
casa eramentea, 8: semper eum scalda, 8: aliud eramen pone ad battere una
petia desuper 8c una desuptus. Et quomodo battis ex martello plano tantae
manus de illo capite, quantae de illo. Et quomodo crescit semise prima recide
illud: 8c pone unum super unum usque in tertia vice. Post in oleo mittatur:
8: semper eramen placantur 8c aliud jugantur, 8: tandium battatur, ut de ille
octo petiae mille XXVIII.
Selbst durch dies launenhafte Latein des Muratorischen Textes hindurch
ist der Kern des Verfahrens band" in Gestalt einer eben-
doch zu erkennen. Wir sehen, falls kupfernen Hülle (casa
daß das von Dioscorides ange- eramentea) nicht fehlte. Die
gebeneVerfahren noch gilt, daß Form wurde miteinem Hammer
also Kupferbleche (eramina) als mit flach gewölbter Bahn
Zwischenlagen zwischen den (martello plano) geschlagen.
Goldblattchen dienten. Es Diesem bei einer gewissen
wurde somit bereits eine primi- Verdünnungsstufe der Plätt-
tive „Form" aufgebaut, ein chen einsetzenden eigentlichen
Stapel abwechselnd geschich- Abb m Goldschlägerverfahren ging ein
teter Zwischenlagen und Gold- Modemerwind- umständliches Schmieden vor-
blättchen, dem sogar das das "kzclfzzlzfzld" aus. Denn es galt, das mitSilber
Ganze umschließende „Form- legierte Goldzunächstindie Ge-
stalt von Plättchen zu bringen. Dazu mußte das Gußstück (Barren? Platte?)
mit einem Schmiedehammer ausgestreckt, in Vierecke zerschnitten, diese
geglüht, wiederum gehämmert, beschnitten und so weiter werden. Nach Er-
reichung einer gewissen Verdünnung wurde alsdann nicht mehr jedes Plätt-
chen einzeln, sondern ein kleiner Pack": mit sanfterem Schlag gehämmert,
bis mit dem Einlegen in die Form aus Kupferblechen das eigentliche Aus-
schlagen seinen Anfang nehmen konnte.
Die Verdünnung des Endproduktes muß bereits recht erheblich gewesen
sein, da aus zwei anfänglichen Plättchen schließlich 1028 entstanden, deren
Maße allerdings nicht verraten werden.
DAS BLATTGOLD IN DER „MAPPAE CLAVICULAW"
Die Stadtbibliothek zu Schlettstadt birgt eine Vitruv-Handschrift, welcher
der Vitruv-Auszug des Faventin und weiter eine „Mappae clavicula" betitelte
Handschrift angegliedert ist. Die dem X. Jahrhundert entstammenden ver-
einigten Handschriften deuten auf Irland oder Südfrankreich hin; jedenfalls
' Dasselbe Verfahren wird noch in johann josef Prechtls Tecbnologischer Encyklopädie, Stuttgart 1836,
Bd. 7, S. x72 5., geschildert.
""" Herr Dr. phil. Degering von der königlichen Bibliothek zu Berlin war so gütig, mir die Benutzung
einer von ihm genommenen Abschrift der noch unveröffentlichten Schlettstädter Handschrift zu gestatten.