Im nächstfolgenden Ka-
pitel werden die in Blau
unter der Glasur deko-
rierten Porzellane be-
handelt, eine Gruppe,
die manches zierliche
und originelle Stück
umfaßt und die von
dem guten Geschmack
Zeugnis gibt, der sich
zur Zeit, als Müller an
der Spitze der Manufak-
tur stand, auch bei ein-
facheren Erzeugnissen
geltend machte.
Ausführliche Be-
handlung erfährt nach
einem kurzen Hinweis
auf den Niedergang der
Fabrik zwischen 1820
und 1880 der außeror-
dentliche Aufschwung,
den das Kopenhagener
Porzellan nahm, als
Philipp Schou an die
Spitze der Verwaltung
kam und Arnold Krogh
(1885) als künstlerischer
Leiter angestellt wur-
de. Mit Worten höch-
ster Anerkennung bg- Kopenhagener Porzellangruppe. Flora und Minerva, modelliert von Jakob
gleitet derverfasser Schmidt, 1778-1807 (Museum in Kopenhagen)
modernen Bestrebungen an der Fabrik und führt ihre bekannten und all-
gemein geschätzten Erzeugnisse in zahlreichen Beispielen vor.
Läßt somit diese Geschichte der Kopenhagener Porzellanfabrik hin-
sichtlich ihrer Gründlichkeit und methodischen Durchführung auch manches
zu wünschen übrig, so bringt sie doch eine große Zahl wertvoller Angaben.
Das Werk präsentiert sich in vornehmer, reicher Ausstattung und ermöglicht
durch seine Anlage und Gliederung eine rasche Orientierung. Dabei ist es
anmutig geschrieben und vereinigt alle Vorzüge, die rein persönliche Auf-
fassung und lebendiges Interesse für den Gegenstand einem Buche zu geben
vermögen. Auf solche Weise trägt es in hohem Maße dazu bei, den glän-
zenden Ruf, den die Fabrik heute besitzt, in noch weitere Kreise zu tragen,
wenngleich der Fachmann nicht viel wesentlich Neues darin findet.
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