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zu begründen, da eine jüngere Darstellung in Verbindung mit andern Hand-
werkerbildern eine sicherere Beweisführung gestatten wird.
Aus dem XV. Jahrhundert vor Christi nämlich besitzen wir ein weiteres
bildliches Dokument der Goldschlägerkunst. Prisse d'Avennes'-i veröffentlichte
187g, nach ihm Newberry" im Jahre 1900 Inschriften und Abbildungen
aus dem Grab des gegen 1450 vor Christi verstorbenen, etwa dem heutigen
Wesir gleichkom-
menden hohen
ägyptischen Wür-
denträgers Rekh-
mara. Unter den
Abbildungen be-
fassen sich zahl-
reiche mit der
Metalltechnik, ins-
besondereauchmit
der Goldschmiede-
kunst. Abbildung 3
führt uns in der
linken und rech-
ten Figur mit der
Anfertigung gol-
denerundsilberner
Vasenbeschäftigte
Goldschmiedevor.
Mit der mittleren
Figur beschäftigte
sich später Ver-
nier""'"" und deutete
sie als die Darstel-
lung eines Schmie-
des, welcher Gold-
barren zu Platten
aushämmertri
Entgegen die-
ser Deutung neige
ich dazu, die Figur für einen Goldschläger zu halten. Ein Rückschluß von
der heutigen Technik unterstützt diese Auffassung. Das Ausschlagen der mit
den Hautblättern zur „Forrn" geschichteten Goldplättchen erfolgt heute noch
Abb. r. Goldschlägerwerkstatt und -geräte urn x 783. (Nach Encyclopedie methodique)
"' Prisse d'Avennes, I-Iistcire de Part egyptienne düipres les monuments. Paris x87g.
"" Percy E. Newberry, The life of Rekhmara, vezir of upper Egypt under Thothmes III. and Arnenhotep II.
London xgoo, Seite 36 und Tafel XVIII.
w" M. Emile Vernier, La bijouterie et 1a joaillerie ägyptiennes. Caire x9o7, Seite 57.
1' Ich verdanke die vorstehenden Angaben der Mitteilung und Anregung der Direkturialassistenten an
der ägyptischen Abteilung des Berliner Neuen Museums, Herrn Dr. Moeller und Dr. Burchardt.
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