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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 11)

auf einem Stein. Nun 
weist die farbige Wie- 
dergabe jener Ab- 
bildungen bei Prisse 
d'Avennes einen braun- 
gelben Sockel mit einer 
grünen Platte auf, den 
man bei der Konse- 
quenz der ägyptischen 
_ _ A _ MalereiinderFarbeder 
Abb. 2. Ägyptischer Goldschlägeiggiixrizliezgoo vor Chnsn. (Nach Pcrrot und verschiedenen Stoffe 
als hölzernen Amboß- 
stock mit steinerner Bahn ansprechen muß. Auf der steinernen Bahn ruht 
ein gelber ebener Körper, welcher offenbar mit der linken Hand verschoben, 
vielleicht auch gedreht und umgewendet werden soll. Die gelbe Farbe, 
welche jener Körper mit den in derselben Bilderreihe dargestellten, durch 
Hieroglyphen vielfach als solche beglaubigten Goldbarren gemein hat, läßt 
ferner keinen Zweifel darüber, daß auch bei dem auf der Steinplatte auf- 
liegenden Körper das Gold eine Rolle spielt. 
Einem massiven Werkstück gegenüber wäre das von der rechten Hand 
des Handwerkers geschwungene, durch die gleiche grüne Farbe wie die 
Amboßbahn als Stein ausgewiesene kleine Werkzeug offenbar machtlos. 
Wir können es sonach sehr wohl mit einem Pack abwechselnd geschichteter 
tierischer oder pflanzlicher Membranen und Goldblätter zu tun haben. Das 
wird fast zur Gewißheit dadurch, daß sich an einer andern Stelle jener 
Bilderreihe die Zusammenstellung lediglich der Amboßbahn des Werkstückes 
und des Steinwerkzeugs (Abb. 4) noch einmal findet, dort jedoch mit dem 
sehr bemerkenswerten Unterschied, daß der gelbe Körper durch wagerechte 
Striche in einzelne Schichten geteilt erscheint. Was liegt näher, als diese 
Schichten als die abwechselnd übereinander gelegten Membranen und Gold- 
blättchen zu deuten? 
Aber auch der Zweck an einer andern Stelle der Grabwände darge- 
stellter Metallarbeiten stützt diesen Schluß. Es sollen die kupfernen Tore 
für den Tempel des Ammon in Karnak goldene Einlagen erhalten. Zu solchen 
aber nahm man dünn ausgeschlagenes Gold, wie zahlreiche Funde in der 
ägyptischen Abteilung des Berliner Museums zeigen. 
Meine Deutung fand ich später in dem schon erwähnten Werke von 
Perrot und Chipiez"' dadurch bestätigt, daß diesen Autoren die Darstellung 
aus dem Grab zu Sakkara (Abb. 2) als Goldschläger gilt. Wie gesagt, fehlt jede 
schriftliche Aufzeichnung über das Verfahren und die Geräte des Gold- 
schlägers. Wilkinson," der die erst Jahrzehnte spätergefundenen Darstellungen 
 
"' A. a. O. Seite 30, Figur n. 
'" J. Gardner Wilkinson, Manners and custorns of (h: ancient Egyptians. Band 3. London x837, 
Seite 235.
	        
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