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652 Vasen und Aufsätze aus der Serie „Vasen etc. mit orientalischen Email / dekorationen, diese nach Zeichnung / des Architekten J. Salb. / Wei ßes Beinglas
Rubin überfangen... zeitgenössische Photographie, Ausschnitt aus Abb. 651, S. 286
652 Vases and center pieces of the series “vases etc. with oriental enamel decorations ...;“ Contemporary photograph, detail of ill. 651, p. 286
vice - denn anderes als Hansen’sches wäre nicht entspre
chend gewesen dann [die folgenden Jahre] Tafelaufsätze,
Armleuchter, Blumenvasen u. dgl., [allenfalls] auch Weine für
die Gäste bieten, was freilich von Schwester und Bruder nicht
ohne Vorwürfe und nur angenommen wurde, weil sie sich
selbst eingestehen konnten, daß es mich kränken würde,
wenn sie [auch]diese doch gar bescheidenen Zeichen meiner
dankbaren Verehrung ebenfalls ablehnten. Für seinen Ge
brauch dienten meine Weine nicht, denn er speiste, wie ich
mich oftmals überzeugen konnte, wenn ich Mittags hinkam
und mich als Zuschauer mit zum Mahle setzte, überaus ein
fach und trank nur gewöhnlichsten Oesterreicherwein mit
Wasser. Die sogenannten Freuden des Lebens waren für ihn
nicht vorhanden, dagegen war er geradezu unerwägend frei
gebig im Aimosenvertheilen; oft stand eine Reihe Bettler, [und]
tfreils Vagabunden auf der Stiege, von denen er, wenn er’s in
der Tasche hatte, jeden mit Gulden beschenkte, so daß von
diesen Kunden ihm keiner die Anhänglichkeit kündigte. Er
hatte sich damals noch keinen Sparpfennig zurückgelegt,
lebte nur von seinem Einkommen als Architekt, darum war ich
auch tief besorgt, als ihn bald später ein Augenleiden befiel,
das andauerte und sich anscheinend so böse gestaltete, daß
zu besorgen war, er könne dahin kommen, seine Arbeiten
nicht mehr fortsetzen zu dürfen. Was dann? Bei seinem stol
zen Empfinden hätte er es selbst seinen besten Freunden ver
wehrt, sich seiner anzunehmen. Dank dem Himmel, die Sorge
war eitel! Ich werde noch reichlich Anlaß haben, darauf
zurückzukommen, wie oft und oft ich wieder Gelegenheit hatte
und nahm, von seiner Güte für mich Gebrauch zu machen und
nie konnte er sich dann genug thun, vollends wenn man ihn,
was ja doch nur zum eigenen Vortheile war, ganz frei schalten
und walten ließ. Er war oino idoalo, ja die idealste Künstlerna
tur, welche ich je kennen lernte und welche die Zeitgenossen
so wenig nach ihrer großen Bedeutung zu schätzen wußten,
als jene der Fischer von Erlach, Rafael Donner, Mozart und
Mancher mehr. Seine Anspruchlosigkeit brachte es auch mit
sich, daß er mit Industriellen und auch Andern, mit denen zu
verkehren ihm behagte, gerne das Du anbot. Gieiches that
wohl auch Dombaumeister F. Schmidt, der später ziemlich mit
dem ganzen Gemeinderath auf solchem Bruderfuß stand, was
für ihn gewiß auch sehr praktisch sein mochte.
Doch nun wieder zu meinen Ausstellungsarbeiten. Schmidt
skizzirte, sagen wir: im Rathhausstile, also durchaus nicht in
jener harten nordischen Gothik, in welcher er bis dahin nahezu
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