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Die Gesammtzshl der Besucher des Museums bis Ende 1868 hat 408.324 Personen 
betragen. 
Von der Besucherzuhl des Museums im Jahre 1868 pr. 102.460 haben 2167 ein 
Eintrittsgeld von 30 kr. entrichtet, 100.293 Personen haben das Institut unentgeltlich he- 
sucht. Von der oben erwähnten Gesammtzahl der Personen pr. 498.324, welche das Mu- 
seum überhaupt seit Eröffnung besuchten, sind zusammen 15.031, welche Sir den Besuch 
ein Eintrittsgeld entrichtet haben. 
Einen grössern Werth, als auf die absolute Besucherzahl, legt die Direction auf die 
steigende Theilnuhme Solcher, welche das Museum durch das Studium der Bibliothek und 
Ornamentstichsnmmlung für künstlerische und industrielle Zwecke benützen. Um ihren 
Bedürfnissen möglichst entgegen zu kommen, ist, wie aus der Rubrik „Biblinthek" des 
Nliheren zu entnehmen, im abgelaufenen Jahr den Erwerbungen in dieser Richtung eine 
besondere Aufmerksamkeit angewendet worden. 
Mit der Erweiterung und Vergrösserung der Sammlung hielt deren Beniitzuug 
gleichen Schritt. Die Eröffnung der Bibliothek während des Winters an zwei Abenden 
erwies sich wie im Vorjahre als sehr zweckmässig; die Zahl der Besucher betrug an diesen 
Abenden durchschnittlich 30-35, eine Zahl, welche das Aufstellen von Nothtischen und 
die Beniitzung von Ansstellungskästen zu Lesepulten nothwendig machte. In den Tages- 
stunden von 9-4 Uhr dürfte die Zahl der Personen, welche die Bibliothek und Kupfer- 
stichsammlung benützen, beiläufig 40 betragen. 
Berücksichtigt man noch ferner, wie viele Werke der Bibliothek zu Hause, von 
Industriellen in ihren Werkstätten, von Lehranstalten etc. hier und in den Provinzen 
benützt wurden; so wird man sich der Ansicht nicht verschliessen können, dass die Opfer, 
welche diese Sammlungen verursachten, reichliche Zinsen trugen. 
Das Interesse der höheren Gesellschaftsclassen an dem Gedeihen des Museums 
hat sich, wie aus den zahlreichen Beiträgen aus diesen Kreisen zu den wechselnden Ans- 
stellungen und aus manchen Geschenken ersichtlich, gewiss mindestens auf gleicher Höhe 
erhalten. 
Se. Majestät der Kaiser und die Mitglieder des u. h. Hofes haben das Museum im 
Laufs des Jahres 1868 wiederholt durch die Ehre des Besuches ausgezeichnet. 
II. 
Verhältniss des Museums zu den Kronländern. 
Im Jahre 1867 hatte die Pariser Weltausstellung die Kräfte des Museums dergestalt 
in Anspruch genommen, dass manche andere Seite der Thiitigkeit desselben, heis iels- 
weise der Verkehr mit den Kronllindern, nur eine verhältnissmüssig geringere Pdege nden 
konnte. Die Direetion des Museums hat darum bereits im Sclilussworte ihres letzten 
Jahresberichtes darauf hingewiesen, dass in dem Jahre 1868 und den folgenden eine er- 
höhte Aufmerksamkeit auf die Veranstaltung von Filialausstellungen in den Kronlßudern 
gerichtet und jedem Wunsche nach Absendung von Museums-Gegenständen zur Verwer- 
thung in Fabriken und Schulen, soweit dies irgend mit der pdichtmlissigen Ohsorge für 
die Erhaltung der Objecte vereinbar ist, bereitwilligst werde entsprochen werden. 
Das ist denn auch im abgelaufenen Jahre in vollem Masse der Fall gewesen, und 
zwar waren es vorzugsweise die Erwerbungen des Museums von der Pariser Ausstellung 
des Vorj res, und die neueren Leistungen der Gypsgiesserei des Museums, welche im 
Jahre 18 8 in grösserer oder geringerer Vollständigkeit nach einander bei dem Inge- 
uieur- und Architektenverein in Prag und bei dem Landesmuseum in Linz 
[beide im März); bei der Jahresausstellung des Gewerbevereines in Secbshaus bei 
Wien und des steiermiirkischen Kunstindustrievereines in Graz (beide im 
April); bei der Jahresausstellnng des Miihrisehen Gewerbevereines in Briinn 
(im Mai), ferner bei den in grösserern Umfange eingerichteten Expositionen in Reichen- 
berg und Prag zur Aufstellung gelangten. 
Einer Einladung zur Besehieknng einer Landwirthschafts- und Maschinensusstellung 
in Troppau wurde wegen der Heterogenität der Gegenstände und wegen der Kürze der 
auf drei Tage bestimmten Ausstellungszeit nicht entsprochen; bei demselben Anlasse aber 
die Bereitwilligkeit zur Veranstaltung einer selbstständigen Museums-Ausstellung in Troppan 
oder zur Beschickung einer Industrie-Ausstellung in Schlesien ausgesprochen. 
Eine Ausstellung in Eger in grösserem Massstabe wurde für das Jahr 1870 mit 
der Handels- und Gewerhekammsr daselbst vereinbart. Die Vorbereitungen zu derselben 
werden bereits im Jahre 1869 getroden werden, in welchem im südlichen Böhmen, in 
Budweis oder Neuhsus sowie in Pilsen Filialausstellnngen des Museums abgehalten werden.
	        
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