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INTERNATIONALE SAMMLER-ZElTUNG 
Nr. 13/14 
764 Decke mit farbiger Seidenstickerei, Bochara um 1800 140 
767 Zwei Decken mit farbig umstickter Aufnäharbeit: 160 
768 Aubuston Tischdecke, 185 :185 cm 100 
Teppiche. 
780 Ahpersiehe Galerie aus dem Kaukasus, 275 : 96 cm 230 
781 Moscheeläufer, 390 : 90 ein 190 
782 Alter Kabistan, 170:115 cm 340 
783 Alter Anatol, 164 :102 cm 200 
784 Alter Inder, 100 : 250 cm 280 
789 Mekka-Schiras, 235 :110 cm 650 
794 Alter Senne-Teppich, 175:120 cm 380 
797 Samarkand, 208:98 cm 195 
799 Sultan-Brücke, 155 : 116 cm 240 
803 Alter Kula, 240 : 130 cm 490 
807 Kabistan, 325 :140 cm 510 
808 Desgl., 150 :110 cm 210 
809 Alter Kassak, 230 :130 cm 260 
810 Alter Schiras, 240 :105 cm 300 
814 China-Brücke, 196 :116 cm 260 
816 Antiker Kir-schihir, 160 : 117 cm 280 
818 Alter Bidjar, 215 : 115 cm 450 
819 Alter Marokko, 330 :170 cm 1050 
822 Saruk, 193 : 123 cm 500 
823 Hamedan, 370:118 cm 360 
826 Bidjar Galerie, 345 : 95 cm 300 
827 Täbris, 175 : 130 cm 210 
828 Anatol Seiden-Gebetsteppich, 178 :125 cm 410 
830 Sile-Teppich, 315:120 cm 250 
832 Antiker Ghiordes, 160:120 cm 400 
835 Alter Pa’ast-Kelim, 265 :167 cm 260 
836 Alter Samarkand, 380 :183 cm 760 
837 Samarkand, 345 :180 cm 760 
838 Alter Ispahan, 330 : 160 cm 700 
842 Khorassan, 645 : 205 cm 1400 
843 Serabend, 510:190 cm 1040 
844 Desgl., 410 : 185 cm 810 
846 Täbris, 375 : 280 cm 1500 
847 Machal, 620 : 420 cm 700 
852 Karabagh, 410 : 180 cm 600 
853 Mesched, 508 : 265 cm 1000 
854 Anatol, 155 : 107 cm 150 
Bibliothek Cortland Bishop. 
Aus New-York wird uns geschrieben: 
Der zweite Teil der Bibliothek Cortlandt Bis- 
h o p, die die American Art Association, Anderson 
Galerie versteigerte, hat ein Gesamtergebnis von 
152.000 Dollar gebracht. Es erzielten: Nach 
folge Christi, Augsburg, vor 1473, 1250 D.; das Ori 
ginal des „Lebens von Napoleon Bonaparte, unbe 
schnittene Ränder, London, Fairburn, 1823—28, 
1.400 D.; Nicolas Jarry, Manuskript der Airs nou- 
veaux de ia Cour, Paris um 1670, in schönem Mo 
saikband von Frantz, 1400 D.; eines der 13 Exem 
plare auf Velinpapier der Werke von Geoffrey Chan- 
cer, KehnscoIT Press. 1896, 6100 D.; ein sehr schö 
nes Exemplar der Chansons de la Borde (Lormel, 
1773), mit eingebundenem Portrait der Mdm. de ia 
Borde, rooo D.; die Erstausgabe der Fabeln von 
Lafontaine, illustriert von Oudrv, 1075 D.; eine an 
dere Erstausgabe desselben in reichem Einband, 
Douceur /»geschrieben 1751 D.; die Ausgabe der 
Generalpächter der Contes et Nouvelles von Lafon 
taine in Einband von Derome, gezeichnet von Gravelot, 
1175 D., eine andere Ausgabe der Contes et Nou- 
Cvelles von Lafontaine, mit vier Figuren mit Unr 
und Aufschlägen, mit 18 zurückgewiesenen Kupfer 
stichen, in einem Einband von Derome, 1275 D.; 
Lancelot du Lac, reich ausgeschmücktes Manuskript 
auf Velinpapier, 16.500 D. 
Die Plaidoyez et Harangues von Antoine Le- 
maistre, (Paris, P. Le Petit, 1657) in einem der 
drei bekannten Einbände, signiert von Florimond 
Badier, brachte 1450 D.; ein sehr schönes französi 
sches Manuskript des 15. Jahrhunderts, Le roman 
de la Rose, geschmückt mit 74 Miniaturen 3750 D.; 
ein Manuskript des Roman de la Rose, aus dem 16. 
Jahrhundert, sichtlich eines der bestkonservierten, das 
für Franz i. von Gerard Acaris ausgeführt und mit 
einer ganzen Seite Miniaturen geschmückt wurde, 
kostete 9500 D.; die Erstausgabe des Roman de la 
Rose, veröffentlicht von Verard auf Velinpapier, Paris 
um 1494 95, 3000 D.; ein italienisches Manuskript 
des 16. Jahrhundertes, in sehr schönem Einband, 
ausgeführt für Katharina von Medici, 4500 D.; 4500 
Dollar: ein Stundenbuch, französisches Manuskript 
des 15. Jahrhunderts mit 21 Miniatüren 4200 D.; 
das berühmte Stundenbuch, Manuskript von Pem- 
broke um 1440, 14.250 D. Ein französisches Stunden 
buch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, wahrschein 
lich für Marguerite von Anjou ausgeführt, brachte 
2600 D.; und ein französisches Stundenbuch aus dem 
16. Jahrhundert, Geofroy Tory zugeschrieben, ein 
Meisterwerk der Kalligraphie und Malerei 18.000 D. 
Von den Autographen erzielte ein vierseitiger 
Brief von Herman Melville an Madm. Hawe- 
thorne 1500 D. Ein sehr schönes Exemplar der Werke 
von Moliere (Paris 1773) in Maroquin, Derome zu 
geschrieben tt00 D.; ein Original von Ben John 
sons Essays von Montaigne (1580) 3900 D.; die 
Gravuren Moreaus zu den Werken Molieres mit den 
Probedrucken vor dem Hauptdruck, 19 Stück und 
ein sehr seltener Probedruck eines Portraits von Mig- 
nard 1600 Dollar. 
Seltene Bilder 
Aus Köln wird uns berichtet: 
Die alljährliche Frühjahrsausstellung im Kunst 
haus Mal me de bietet eine reiche Auswahl von Ge 
mälden und Plastiken bester alter Meister. 
Den Malarbeiten vorangestellt ist ein Bildwerk 
von erster künstlerischer Bedeutung aus dem Zeitalter 
der romanischen Kunst, der vielgestaltigsten aller 
Künste, eine schlanke Madonnenplastik von aristo 
kratischer Haltung. Die um 1140 entstandene Figur 
stellt beste französische Kathedralplastik vor. Es ist 
eine typische Säulenfigur in der hochgezogenen 
Schlankheit, der Strengen Frontalität und der genau 
eingehaltenen Symetrie, ähnlich den Madonnen von 
und Plastiken. 
St. Denis. Die schöne Skulptur gibt in ihrer Ruhe 
und Vornehmheit und den natürlich empfundenen 
Proportionen eine Vorahnung von der erhabenen und 
klaren Kunst jener Statuen, die nun bald die Portale 
der Kathedralen Frankreichs schmücken sollten. 
Thematisch und formal gleich interessant und 
von urgewaltiger Wucht sind die beiden Er 
schaffungsbilder des 15. Jahrhunderts von der 
Hand eines alpenländischen Meisters. Eindring 
lichste Wirkung geht in beiden Bildern von der 
Schaffensgeste Gottes aus. Neben dem reinen Ge 
schehen ist hier der geistige Vorgang mit seltener 
Prägnanz festgehalten. Wir sehen und fühlen wirklich
	            		
Nr. 13/14 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Seite 129 die Uebertragung des göttlichen Funken, die Ein hauchung des Geistes in die beiden von des Herrn eigener Hand ihm gleich geschaffenen Ebenbilder. Die romanistische Phase der altniederländischen Malerei verkörpert in bester Form eine signierte und 1560 datierte Madonna mit musizierenden Engeln von Michiel Coxie, der als erster den großen Stil des Romanismus in Flandern durchführte. Von dem wichtigsten Repräsentanten der Ueber- gangszeit in der niederländischen Landschaftsgestal tung, Gillis van Coninxloo, ist eine große far bensprühende Tafel, ein fröhliches Picknick im Walde mit reichen Schloßbauen im Hintergründe, ausgestellt. Sein Biograph Karel van Mande r, der in seinem be kannten „Schilderboek“ ihn den bedeutendsten Land schaftsmaler seiner Zeit nennt, ist selbst mit einer leuchtenden, signierten und 1600 datierten Kupfertafel vertreten. Die aus der besten Zeit des Künstlers stam mende mythologische Szene, dessen Werke uns nur in geringer Zahl überkommen sind, erhellt deutlich seine wichtige Stellung als Wegbereiter zu einem neuen Re alismus in der holländischen Kunst des 7. Jahr hunderts. Gleich bezeichnend für diese Uebergangszeit ist eine schwungvoll spritzig hingesetzte kleine Land schaft mit Staffage von Joos de Mo mp er. Typisch wie das Licht um die Felsen fließt, die Ferne in flüs siges Silber getaucht weißgrau leuchtet, und die hin teren Gründe in charakteristischer Punktmanier ro mantisch bewegt mit dem Vorder- und Mittelgründe sich zu einer wohldurchdachten Komposition zusam menschließen. Beste holländische Landschaftskunst repräsentiert eine warmtonige, leuchtend-klare, voll signierte und 1648 datierte Strandszene von Egbert van der Poel und ein goldener Herbstsonnenabend von Jan Both. Die Verwirklichung echter lebensnaher Men schendarstellung führt uns in guten Beispielen vor Augen; ein reizendes Kinderköpfchen von Jacob Ger- ritsz C u y p, ein rassiges Damenporträt von Rave- steyn von 1625, ein frappierend lebenswahres Frau enbildnis von Govaert Flink aus dem Jahre 1635, in weichen warmen Tönen gemalt, und endlich ein bezau berndes Mädchenbild von Ferdinand Bol, voll signiert und 165 t datiert. Als einziger Vertreter der italienischen Malerei sei ein feines, sorgfältig ausgeführtes Bild von Boni- facio Veronese erwähnt, dessen Thema ,.Konzert im Freien“ in Konzeption wie Ausführung die durchsichtig warme Atmosphäre der Landschaft fällt auf — besonders anspricht. Aus den beiden knieenden Engelplastiken von Jacopo della Q u e r c i a weht uns der feine Duft der italienischen Frührenaissance entgegen; aus Linden holz gefertigt, fast lebensgroß, heben sie in anmutigem Gestus die beseelten andachtsvollen Hände. Der aus führende Künstler hat zwei lebens- und ausdrucksvolle Gestalten geschaffen, die zugleich geistige und leib liche Wesen von frappierender Frische und Natürlich keit darstellen. Aus der rein formalen Errungenschaft einer tiefgehenden Verfeinerung der psychologischen Interpretation ist die Entstehungszeit in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wohl mit Recht anzu nehmen. Briefmarke im Devisenrecht. Im Jahre 1936 hat die deutsche Devisenstelle festgestellt, daß Briefmarken im allgemeinen als Ware anzusehen und ent sprechend zu behandeln sind. Werden sie jedoch an Zahlungen benutzt, so sind sie Zahlungmittel im Sinne des Devisenrechtes. Briefmarkentauschgeschäfte mit dem Auslande gelten als genehmigungspflichtige private Verrechnungsgeschäfte. Händ lern und Privatpersonen können allgemein gehaltene Genehmi gungen dazu erteilt werden, Für Oesterreich wurde diese Materie mit Kundmachung der Devisenstelle Wien vom 22. Juni d. J. geregelt. Gebrauchte und ungebrauchte, kursfähige und nicht kursfähige Briefmarken sind zwar grundsätzlich als Ware, nicht aber als Zahlungsmittel im Sinne des Devisenge setzes anzusehen. Ungestempelte kursfähige Briefmarken müs sen jedoch dann als Zahlungsmittel (Geldsorte) angesehen werden, wenn sie Geldfunktionen versehen, d. h. dazu verwen det werden, Zahlungen zu leisten. Die Bestimmungen über die Versendung von Briefmarken in das Ausland und über die Bezahlung der Einfuhr von Brief marken zielen u. a. darauf ab, vorzubeugen, daß Lieferungen an deutsche Sammler, die handelsüblich bar zu bezahlen sind, im Hinblick auf die deutschen Devisenbeschränkungen mit kursfähigen ungestempelten Briefmarken bezahlt würden. Die Kundmachung der Devisenstelle besagt, daß Anträge, die die Verwendung von Briefmarken als Zah lungsmittel betreffen, in der Regel abgelehnt werden. Umge kehrt stellt die Friigegennahme von Briefmarken zum Ausgleich einer Forderung gegenüber einem Ausländer eine nach der De visenordnung für das Land Oesterreich bewilligungsbedürftige Verfügung über diese Forderung dar. Anträge dieser Art sind nach den Vorschriften über private Verrechnungsgeschäfte zu behandeln. Für die Bewilligung ist die Ueberwachungsstelle für Papier in Berlin zuständig, die ablehnende Bescheide unmittelbar, zustimmende im Wege der Devisenstelle Wien erteilt. Die Ueberwachungsstelle für Pa pier in Berlin ist auch zuständig zur Entscheidung über An träge österreichischer Einführer auf Bewilligung zur Bezahlung von Büchern, Druckschriften, Kalendern, wissenschaftlichen Karten, Musikalien, beschriebenem Papier, Akten und Hand schriften, Gemälden auf Holz, Eisen oder unedlen Metallen, auf Leinwand oder Stein, Originalbildern und Zeichnungen auf Papier, Werken der Graphik und Photographie. Die Vernichtung spanischen Kulturgutes. Einen neuen aufschlußreichen Einblick in das kulturzerstörende Treiben der spanischen Bolschewi sten gewährt der Brief des berühmten spanischen Archäologen Jul io Martinez Santa- Olaola an den früheren Präsidenten des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches Geheimen Regierungsrat Dr. Theodor W iegan d. Es heißt darin: Zunächst hören Sie, verehrter Meister, von der Zerstörung meiner archäologischen Sammlung. Eines Tages (damals war schon der größ te Teil meiner Wohnung und Bibliothek geplündert) kamen fünf Verbrecher herein, um eine „Durchsu chung“ vorzunehmen, da in unserer Wohnung angeb lich Bomben gemacht worden sein sollten. Den „Be weis“ fand man bald in den Fundgegenständen, wie Feuersteingeräte, Keramik, Glas, Bronzen und Eisen sachen meiner Sammlung. In diesen Stücken sah man die Bestandteile für die Herstellung der „Bom ben“. Mit Mühe und Not konnte ich schließlich einen Teil der Bande davon überzeugen, daß alles alte, un schuldige Dinge waren. Diese Erklärung rettete uns an jenem Tage vor einer neuen Verhaftung, aber die
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