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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 1)

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vorbildlich geworden sind (Abb. 
53 bis 58). 
Der Löffel (loffel, läffel), das 
Gerät zum Laffen oder Schlürfen, 
wurde im Mittelalter aus Holz 
hergestellt, hatte eine nahezu 
kreisrunde Laffe und sehr kurzen 
Stiel. Diese ursprüngliche Form 
reicht bis nahe an das beginnende 
XVI. Jahrhundert heran, und so 
finden wir sie noch auf den Holz- 
schnitten des Michel Wolgemut 
im Schatzbehalter, Nürnberg 1491. 
Bei den dort zum Beispiel in der 
„Hochzeit zu Cana" dargestellten 
Löffeln ist der Stiel kaum länger 
als der Durchmesser der Laffe. 
Der Preis für roo hölzerne Löffel 
war im Jahre 1471 15 Groschen. 
Mit Ende des XV. Jahrhunderts 
werden Löffel bereits auch aus 
anderm Material gefertigt, und 
wir erfahren, daß Bischof Ulrich 
von Freundsberg im Jahre 1493 
drei Löffel besaß, von welchen 
„ainer perlenmutter, der ander 
serpentin, der dritt von ainer 
schneggen" war. Eiserne LöHel - 
aber kaum für den Gebrauch bei 
Tisch - werden r478, solche aus 
Silber, vergoldet, 1493 erwähnt. 
Dies waren aber Ausnahmen, und 
der aus Holz geschnittene Löffel 
bleibt, nunmehr mit verlängertem 
Abb. 22. Köcher für Messer und Stiel: noch über ISO Jahre in Ge" 
Vifeßzsnglalilfenbein mit Schnißß- brauch. Da die Schaufel oder 
"m" aimsch. xvL-Jahrhimden" LaiTe, welche in der ersten Zeit Abb- 13A "ifmim" 
Lange x6 g Zenllmßllf . . ger Vorschneidmes- 
fast kreisrund gebildet wurde, das Smlamnhowügmi, 
Wesentliche war und der Stiel nur als Nebenteil angesehen Bwnnbßubß- {IVIV 
wurde, stellte man auch beide Teile aus verschiedenem 1a';'o'?j'fjn';mf;jge 
Material dar: 1506 „ain hultzen Löffl mit ainem großen silbrein 
still darauf geschriben Sawm dich nit"; im gleichen Jahre „ain serpentin- 
stainen löffl mit ainem silbren still vbergult". Dem Serpentinstein rühmte man 
die besondere Eigenschaft nach, bei seiner Berührung mit Gift zu zerspringen;
	        
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