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so hat sich Gottlieb nicht wie die Herausgeber früherer Tafelwerke ausschließ-
lich von dem Grundsatz leiten lassen, kunstgewerbliche Meisterwerke ab-
zubilden, sondern er war in erster Linie bestrebt, neues Material für die
geschichtliche Entwicklung des Bucheinbandes beizubringen, Arbeiten, die
dunkle Punkte, woran die Geschichte des Bucheinbandes noch überreich ist,
aufhellen oder Fingerzeige für neue Wege der Forschung geben können. Das
gerade macht den Wert der neuen Publikation aus. Wenn er in einzelnen
Fällen Muster von Deckendekorationen bringt, wie sie ebenso oder doch
ganz ähnlich bereits in andern Tafelwerken vorkommen, so hat er diese in
der Absicht gewählt, um an der Hand der Wiener Exemplare frühere fal-
sche Datierungen
solcher Bände oder
unrichtige Zuwei-
sungen an Länder,
Orte oder Werk-
Stätten richtigzu-
stellen. Daß er den
Arbeiten aus Öster-
reich einen verhält-
nismäßig breiten
Raum zuteilt, ist
leicht zu verstehen
und umso wertvol-
ler, weil über die
Einbandkunst und
-Technik österrei-
chischer Werkstät-
ten bisher so gut
wie nichts be-
kannt war. An-
geordnet sind
dieTafelnnach
den Ländern
des Ursprungs
der Bände; der
Orientbeginnt,
darauf folgen
Italien, Spa-
nien, England,
die Niederlan-
de, Frankreich,
Deutschland
undÖsterreich.
_ Abb. z. Einband für Kaiser Friedrich Ill. vom Jahre 1446, aus farbigem Samt
Infolge dieses mit Auflagen von vergoldetem Silber