scheinen mir an vielen Stellen nur möglich, wenn bei stark demolierten
Einbänden die Arbeit des Buchbinders am Buchblock oder an den Deckeln
oder am Deckenansatz zutage tritt, oder wenn man wenigstens die Vorsätze
lösen würde. Dieses beides ist aber für die abgebildeten Stücke kaum
Abb. 5. Florentiner Einband für Kardinal Johann Vitez 41' 1472"}
anzunehmen. Ver-
glichen mit dem
Katalog der Aus-
stellung, sind in
dem Tafelwerk die
Beschreibungen
der Verzierungs-
muster mit vollem
Recht vielfach ge-
kürzt, denn hier ge-
bendieAbbildungen
die Anschauung.
Von einem Kenner
der Materie, wie
Gottlieb es ist, ließ
sich erwarten, daß
dieDatierungen der
Bände das Richtige
treffen. Wenn er
aber nicht selten in
der Annahme, daß
das Buch im Jahre
des Druckes auch
gebunden sei, eine
bestimmte Jahres-
zahl für den Ein-
band angibt, ohne
diese feste Datie-
rung anderweit be-
gründenzukönnen,
so sind dem die vie-
len Einbände ent-
gegenzuhalten, die
nach ihrer eigenen
Datierung oder wie sich sonst nachweisen läßt, erst Jahrzehnte später gebun-
den wurden. Man fährt jedenfalls sicherer, wenn man sich in solchen Fällen
mit einer ungefähren Datierung oder einer abgerundeten Zahl begnügt. Hat
man es mit weit zurückliegenden Zeiten zu tun, so muß man naturgemäß
für die Datierung einen weiteren Spielraum lassen. Den ältesten Einband, den
Gottlieb abbildet, die hochbedeutsameprachtvolle Einbanddecke aus spätägyp-