I.
Neuaufstellung der Sammlungen des Österreichischen Museums. Saal Ill
des großen Oberlichtsaales im alten Hause mußte vor allem die reiche Sammlung von
Tapisserien so gehängt werden, dal] die einzelnen Stücke eine ihrer ehemaligen Ver-
wendung möglichst ähnliche Verteilung finden konnten. Von ihnen sind besonders das
„Gastmal der Dido", eine Brüsseler Arbeit des XVI. Jahrhunderts, „der katholische Glaube",
eine Brüsseler Arbeit von Jan Frans van den Hecke nach Entwurf von P. P. Rubens und
einige Verduren zu erwähnen. Einige Tapisserien wurden unter Glas und Rahmen aus-
gestellt, wie die zwei burgundischen aus der Mitte des XV. Jahrhunderts, die zwei deutschen
Rücklaken um x4oo, von denen das eine die Erstürmung einer Minneburg, das andere das
Leben der Ackerbauer schildert, ferner eine in den Farben besonders gut erhaltene Grab-
legung niederrheinischer Herkunft aus dem beginnenden XVI. Jahrhundert.
Unter und neben den Wirkereien wurde dann die Plastik angeordnet, darunter Maria
mit Kind von Tilman Riemenschneider, der herrliche Kopf eines jugendlichen heiligen
Franziskus in bemalter Terrakotta; frei im Saale, gegen den Haupteingang orientiert, fanden
die großen Holzaltäre ihren Platz, ebenso die bekannten drei Porträtbüsten Alessandro
Vittorias. Anschließend an diesen Saal wurden die alten Möbel aufgestellt. Unter diesen
sind besonders zu erwähnen ein gotischer Schrank aus Bayern aus dem XV. Jahrhundert, ein
deutscher Renaissanceschrank mit reichen Intarsien aus dem XVI. Jahrhundert und zwei
mächtige norddeutsche Gerichtsschränke mit reichen Schnitzereien aus dem XVII. Jahr-
hundert. Auch dieser Saal wurde mit einigen Tapisserien, darunter zwei golddurchwirkten
Briisseler Arbeiten des XVI. Jahrhunderts, mit Teppichen und einigen plastischen Stücken
geschmückt. Saal III enthält die Sammlung der Möbel aus dem XVIII. und XIX. Jahrhundert.
Die Mitte des Saales nehmen die Leistungen David Roentgens aus Neu-Wied ein, ein großer