Griffende; jenes des Mannes hat einen schuhförmig endigenden Griff. (Vgl.
das Messer in Abb. 23.) Nach 1550 erreicht die Ausstattung der Griffe ihren
Höhepunkt. Die Hefte werden aus „Silber, aus Kupfer, Messing und Zinn
Abb. n. Deutsches Messer, der Griff belegt mit Homschalen, als Haube eine runde Bronzescheihe mit
der Jahreszahl 1522. Länge xB-g Zentimeter
bereitet, auch überguldet, oder mit dinngeschlagenern Silber überlegt, auch
wohl von Achat, Bern- oder Agt-Stein, ingleichen auch von Horn, Hirsch-
Geweyhen und Elfen-Bein, Rosen-, Eben- und Brasilien-Holz gemacht, welche
im
Abb. xz. Deutsches Messer, Holzschalen mit eingelegter Schellenranke aus Messing, Haube aus Bronze.
In Gold eingeschlagene Messerschmiedmarke S, um 1530. Länge x9'5 Zemimeler
sie (die Messerer) auf mancherley Art sehr zierlich und künstlich einzulegen
weissen". Ein Vorschneidemesser der Sammlung kennzeichnet in bester
Weise, wie weit das XVl. Jahrhundert darin gegangen ist und welche Freude
es an komplizierten Dingen äußerte (Abb. 14). Unter dem Klappdeckel der
Haube des Elfenbeingriiifes
befindet sich ein Schubläd-
chen mit einem kleinen Sil-
berschlüssel. Derselbe löst
einenMechanismusundläßt
beim Herausziehen eines
Silberzylinders zwei Seiten-
gelasse sich öffnen, aus
welchen vollrund geschnit-
tene Figuren, die Personifi-
kationen des Lebens und
des Todes, erscheinen. Be-
zeichnet ist das Messer x 57 1 .
Italien weist im XVI.
jahrhundert den größten
Reichtum an Klingenformen
auf. Die Klinge ist lang und
schmal, mit geradem Rücken
und leicht geschwungener
Schneide (coltelli da raschi-
are); breit mit geradem, am
_ _ Abb. 13. Kalenderbild Jänner, von einem Meister in der Ar! Hans
Ende zur Messerspitze e1n- Sehald Behams, um 1540 (Nationalgalerie Budapest)