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Friedensvertrag)" geschlossen und zehnjahre später, 1441, räumt ihnen dieser
das Begräbnisrecht in der Klosterkirche ein, wo schon einige Vorfahren der
Überacker aus früheren Jahrhunderten begraben lagen. Nun ist es sehr be-
merkenswert, daß der Grabstein dieses bald darauf, nämlich 1445, gestorbenen
Propstes die allergrößte Verwandtschaft mit dem Bischof Georgs aufweist
(Abb.g).Die Anordnung
ist eine etwas andere.
Der Propst steht unter
einem vonFialen beglei-
teten krabbenbesetzten
Spitzbogen von der un-
serm Meister geläufigen
Form; die Linke hält
den Kelch, die Rechte
ist segnend darüber er-
hoben; Kissen und Lei-
chentuch sind auch hier
nicht vergessen. Eine
Bereicherung hat der
Stein durch zwei die
ZwickelzwischenFialen
und Kreuzblume füllende
Prophetenhalbliguren
gefunden. Der energi-
sche Kopf (Abb. 10) ist
in genau derselben
des Seckauer Bischofs,
und zwar so auffallend,
daß man von angestreb-
ter Porträtähnlichkeit
nur in sehr bedingtem
Maße sprechen kann.
Die Bildung von Augen,
Nase und Mund, die
Abb. n. Grabdenkmal für Propst Thomas Surauer von Gars Scharfe Falte unter dem
Kinn, die ganze Kopf-
form beweist die Abhängigkeit des einen Bildwerkes von dem andern. Auch die
Art derFalten, namentlich wie sie unten abknickend zur Horizontalen der Stand-
linie überleiten, lassen keinen Zweifel daran aufkommen. Kleine Differenzen
scheinen mir belanglos. Daß zum Beispiel das Haar des Seckauer Bischofs in
lockigen Ringeln endigt, das des Auer Propstes aber in gleichmäßigen Sträh-
nen verläuft, besagt nichts gegenüber dem Umstand, daß beidemal jede ein-
" Urkunde ebendon (Kloster Au).
Weise gebildet wie der i