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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 2)

Propst von Au, Wilhelm I-Ielfendorffer, seinem 1474 verstorbenen Vater einen 
Wappenstein (Abb. 12) setzen ließ, der alle Merkmale der Heraldik unseres 
Meisters aufweist. Dieser Stein ist jetzt in einem Tordurchgang des Klosters 
Gars eingemauert. Wenig später als letzterer Stein dürfte der eines weiteren 
Mitgliedes der Familie Überacker fallen, der einer mit Christoph Strasser zu 
Alm vermählten, erst x 506 gestorbenen Tochter Wolfhart Überackers, Ursula. 
Er zeigt die Wappen beider Ehegatten über den Schilden ihrer Mütter. Den 
Standort des Denkmals habe ich nicht ermitteln können; ich kenne es nur 
aus einer in Salzburg erhältlichen Photographie und schließe daraus, daß 
es sich in nächster Nähe Salzburgs befindet. Ein ganz ähnlicher Stein mit 
dem Wappen Schedlinger und Panichner befindet sich in leider ganz ab- 
gewetztem Zustande im Kreuzgang des Stiftes Mattsee. Ihn ließ Wilhelm 
Panichner anläßlich des 1479 erfolgten Todes seiner Gattin Magdalena 
Schedlingerin errichten. Die Anord- 
nung ist insofern ungewöhnlich, als 
die beiden Wappen in einer genau 
quadratischen Eintiefung die Mitte des 
Steines einnehmen; oben darüber sollte 
die Inschrift für Panichner zu stehen 
kommen; unten erfolgte der Eintrag 
für seine Gattin. Für die soziale Wer- 
tung beider Geschlechter scheint mir 
von Interesse zu sein, daß die Worte 
wieder ausgekratzt wurden. Solche Be- 
seitigungen angemaßter Prädikate auf 
Grabsteinen gehören zu den größten 
Seltenheiten. 
Älter als alle diese Steine, deren 
Mehrzahl den siebziger Jahren ange- 
hört, die die fruchtbarsten des Meisters 
waren, ist ein Ritterstein, der aus dem 
Abbruch des Raitenhaslacher Kreuz- 
ganges in das Burghausener Museum 
gerettet wurde, der eines 1449 gestor- 
benen Matheus Granns (Abb. 13). Der 
Stein ist, wie die nachgefügte Jahres- 
zahl beweist, noch zu Lebzeiten des 
edlen Herrn angefertigt worden. Auf 
dem traditionellen Löwen steht der 
Ritter, das Haupt mit einer großen 
Mütze bedeckt, nahezu in derselben 
Stellung wie der Seckauer Bischof, nur 
Abb. X4. Denkstein der Fröschl in Marzoll kommt die Durchbiegung des Unter- 
„Edl" und „Edl und vest" nachträglich
	        
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