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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 2)

ausgestellt hatten. Unter den Bildern in der Academy-Ausstellung waren die 
Gemälde des vor kurzem verstorbenen Winslow Homers die bedeutungs- 
vollsten. Man hatte die besten aus der Zeit seinerreifsten Periode ausgewählt. 
Fast gleichzeitig war auch im Metropolitan Museum eine Spezialausstellung 
von Winslow Homers Gemälden veranstaltet worden. Sie bot recht Inter-' 
essantes, doch zeigte sie vor allem die Entwicklung des Künstlers vom etwas 
altmodischen Maler mit einem Einschlag in die Düsseldorfer und Hudson 
 
W. Kuhn, Der Hudson im Winter 
River-Schule bis zum Beginn seiner eigenen Kunst mit der kühnen Technik 
und der großartigen Auffassung von Meer und Sturm und dem gefahrvollen 
Leben der Hochseelischer. Mit Winslow Homer ist einer der kraftvollsten 
amerikanischen Künstler gestorben. 
In der Nähe von Homers Gemälden in der Academy hing ein großes 
Bild von einem Maler, der vor etwa 18 Jahren von München zu uns gekommen 
war, aber erst jetzt die amerikanische Natur entdeckt zu haben scheint. 
Dieser Künstler ist Wilhelm Ritschel. Seine Gemälde, die sich an die neu- 
holländische Schule anschlossen, entbehrten nie der feinen Stimmung und 
der vorzüglichen Technik. In der Auffassung aber war wenig Eigenart. Die
	        
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