dies wenigstens einige Bilder, wie das Woolworth-Gebäude, das gegenwärtig
durch den Architekten Gilbert in Newyork errichtet wird. Da der turmartige
Bau über 50 Stockwerke enthalten wird, so ist er einstweilen das höchste
Gebäude der Welt. Es ist im gotischen Stil durchgeführt, eine Stilform, die
Charles Gilbert auch mit Glück für ein Hospital in Warwick angewendet hat.
In Kürze sei nun noch der übrigen größern Kunstausstellungen gedacht.
Vor allem muß gesagt werden, daß jetzt das Newyorker Metropolitan
Museum der modernen amerikanischen Kunst viel zugänglicher ist als früher.
Es waren Neuerwerbungen von dem Freilichtrnaler Gari Melchers, dem
jungen George Bellows, dem feinen Stimmungsmaler Leonard Ochtman
und einigen andern ausgestellt. Auch aus dem Hearn Fond waren Ge-
mälde jüngerer amerikanischer Künstler angekauft worden. Ferner waren
im Museum Bilder von Whistler ausgestellt.
In der Montrose-Galerie hatte Cari Melchers eine Spezialausstellung.
Den Glanzpunkt bildete eine Madonna, ein Name, den Melchers der jungen
Mutter gibt, die das Gemälde darstellt. Für Melchers, realistische Kunst, die
dem Freilicht schöne Wirkungen abzugewinnen weiß, ist das Bild bezeich-
nend. Es wurde vom Metropolitan Museum gekauft.
Unsere Sezessionisten, die sich als „The Independents" zusarnmen-
getan haben, hielten ihre zweite jahresausstellung ab. Es muß gesagt
werden, daß sie der ersten gegenüber keinen Fortschritt zeigte. An Zahl
der Bilder war die zweite Ausstellung kleiner und bedeutend waren eigent-
lich nur die Arbeiten in Schwarz und Weiß, die für Illustrationszwecke
bestimmt sind. Diese Arbeiten zeigten ein ausgesprochenes Kompositions-
talent und kecke Technik. Neu auf dem Gebiete der Ausstellungen war der
Klub der Pastellmaler, der sich sehr gut einführte. Zu
diesem Klub gehören auch einige der „Independents", die
für diese Ausstellung vollendetere Arbeiten gesandt hatten
als für die eigene. In ihrer Ausstellung verwechselten
sie nur zu oft das Unschöne und Unfertige mit Individua-
lität und Originalität. Doch sind unter ihnen Künstler von
der Bedeutung eines W. J. Glackens, George W. Bellows
und Everett Shinn.
Leon Dabo, der bis vor kurzem mit seinen traum-
haften Farbenharmonien abseits von allen Gruppen stand,
hatte bei den Pastellmalern ausgestellt. Seine Bilder ge-
wannen durch etwas stärkere Farbentöne, als er sie bisher
angewendet hatte.
3 Zu den Ausstellern, die dem Klub der Pastellmaler
Erfolg brachten, gehörten auch Marion Bechett, Jerome
Myers, Mary Caratt und Colin Campbell Cooper. Die
„Ten American Painters", die bereits mehrere Jahre vor
den „Independents" von den „Akademikern" abwichen,
Bemalte Tonfigur von
Karoline Risque, Tan- _ _
Rum Mädchen hatten eine recht gute Ausstellung in der Montrose-