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eingeführt werden konnten. Auch wurde für Textil-
arbeiten eine große Abteilung geschaffen, die ein
ganzes Gebäude" einnimmt. Die meisten Seiden-
fabriken und Baumwollspinnereien Pennsylvaniens
und andrer Staaten beziehen von dieser In-
dustrieschule ihre künstlerischen und tech-
nischen Kräfte. Für Schüler aus Philadelphia .
ist der Unterricht frei, auch erleichtern noch
viele Stipendien den Schulbesuch.
Ä Die Textilabteilung, die über eine große
Zahl Webstühle verfügt, liefert künstlerische Ar-
beiten, ebenso die Möbelschreinerei und besonders
die Abteilung für Metallarbeiten. Die besten Leistun-
gen werden dann im Museum ausgestellt. Der Früh-
sommer brachte nach Schluß der Klassen noch
eine große Ausstellung, die Einsicht in die viel-
seitige und bedeutende Tätigkeit der Schule gab. Wßßerfahnß- mlwßffßnund IM-
jedenfalls können sich nur wenige Kunstgewerbe- geiähvzrsggtgggeiääzäfäzs"
schulen der Vereinigten Staaten mit ihr messen.
Überall aber mehren sich die Zeichen, daß unser Kunsthandwerk sich immer
besser entwickelt und an Ausdehnung gewinnt.
KÖNIGLICH SÄCHSISCHE PORZELLANMANU-
FAKTUR MEISSENSIPVONLFOLNESICS-WIEN
AS ]ubiläum ihres zweihundertjährigen Bestandes, das
am 6. Juni 1910 gefeiert wurde, bildete für die
Meißener Porzellanfabrik einen willkommenen
Anlaß für eine reich ausgestattete Publikation, die
sich als Ergänzung und Erweiterung der im Jahre
1900 von Dr. Karl Berling bearbeiteten Geschichte
des Meißener Porzellans darstellt."
Nicht anders als bei den meistenjubiläums-
schriften ist das Fest mit all seinen Interessen
die Hauptsache und der wissenschaftliche Teil
nur der willkommene Schmuck. Wer ihn ver-
tritt, muß sich mächtigeren Faktoren beugen, das Ephemere wird zum
Wesentlichen, die ernsten Forderungen der Wissenschaft müssen sich zu
unfreiwilliger Bescheidenheit bequemen. Wir besitzen bereits eine nicht
unansehnliche Literatur über Meißen, und Dr. Ernst Zimmermann hat sie
' Festschrift zur zweihundertjährigen jubelfeier der ältesten europäischen Porzellanmanufaktur
Meißen xgro. Die Illustrationen dieses Aufsatzes sind mit freundlicher Zustimmung der königlichen Manufaktur
der Festschrift entnommen.