Teilung des Stoffes vorzunehmen,
und auch das Streben nach Voll-
ständigkeit müßte sich manche
Einschränkung gefallen lassen. Aber
darüber läßt sich nicht mehr streiten,
daß es notwendig ist, einmal zu
wissen, was da ist, und dieses ganze
Material zeitlich und nach kunst-
geschichtlichen Gesichtspunkten zu
ordnen und zu bearbeiten. Zu diesem
Zwecke müßten zuerst in vielen
großen Städten Ausstellungen von
Meißener Porzellan veranstaltet
werden, die vor allem den Zweck
verfolgen, den Privatbesitz ans Licht - V
zu fördern, namentlich Rußland, MeißenerPorzeHnrLTelleAr aus dem Brühlschen „Allerlei
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Spanien und die Türkei wären zu
berücksichtigen. Erst auf Grund einer Katalogisierung und Reproduktion
aller dieser Stücke könnten auf dem Wege kunstkritischen Vergleicherxs die
Grundlagen für eine abschließende wissenschaftliche Publikation gewonnen
werden, die den Anforderungen der Gegenwart nach allen Richtungen genügt.
Solange es unmöglich ist, die ganz ungewöhn-
lichen Schwierigkeiten zu überwinden, die
einem derart großzügigen Unternehmen im
Wege stehen, so lange wird jede weitere
Bearbeitung des Meißener Porzellans empfind-
liche Lücken aufweisen und sowohl dem
Bedürfnis der Sammler wie dem der Forscher
nicht vollkommen genügen.
Aus dem Gesagten geht hervor, was wir
von dem neuesten Werke über Meißen er-
warten dürfen, und was zu fordern unbillig
wäre. Dr. Berling war nicht nur an Raum und
Zeit gebunden, er mußte auch zahlreichen
andern Anforderungen der Fabriksleitung,
die mit kunstgeschichtlichen Dingen nichts zu
tun haben, Rechnung tragen. Dies kommt
bereits im Umfang des kunsthistorischen
Textes zum Ausdruck, der von den 207 Seiten
des Buches nur 89 Seiten umfaßt, wobei
allerdings noch 29 Seiten auf Anmerkungen
und Register entfallen. Ferner erfolgte der
, Auftrag zu dieser Neubearbeitung des von
MeißenerPorzellan.MariarnitdemKinde ihm bereits vor zehn Jahren behandelten