es das Wappen von Virgils Gattin, der in der Umschrift des Steines genannten
Kunigund Aichpergerin von Rab, an der dafür von alters her üblichen Stelle
heraldisch rechts der I-Ielmzier zeigt. Das Wappen der Mutter, identisch mit
dem des mütterlichen Großvaters, findet sich schon in der unteren Reihe;
so wird der dem Aichpergerschen korrespondierende Schild nicht damit aus-
gefüllt, sondern mit dem einer
Tante des Verstorbenen, Hed-
wig von Wald, die nach einer
Urkunde von 1390 mit einem
Erhard Überacker vermählt
war. Der Grund, daß man
gerade auf diesen Schild ver-
liel, scheint mir der zu sein,
daß Hedwig von Wald die
Stammutter des andern Zwei-
ges der Überacker war, der
mit Virgil zugleich das Stamm-
wappen mit den Velberschen
Rändern quadrierte und als
dessen Vertreter wir oben den
Friesacher Erhard kennen
lernten. Der interessante Stein
kann, da Virgil erst 1454 für
sein Geschlecht das Begräb-
nisrecht in der Magaretenka-
pelle erwarb, nicht vor diesem
Jahre entstanden sein. Ich
möchte ihn wegen der kompli-
zierten Schildform am liebsten
erst in die sechziger Jahre
setzen, jedenfalls aber noch
vor den Friesacher Stein, da
ihm noch die auf diesem
bereits vorhandenen zungen-
förmigen Endigungen fehlen.
Etwa auf der Stufe des
letzteren steht der Grabstein
des Sigmund von Spaur in der Neuklosterkirche zu Wiener-Neustadt. Er zeigt
das Wappen (Abb. 5) unter einem krabbenbesetzten Spitzbogen von der
Form, wie ihn die Eintiefung des Dornsperger-Steines bereits zeigt, wie sie
auch der Einfassung des Friesacher Überacker-Denkmals zugrunde liegt. Die
Jahreszahl 1472 unter dem wie auf dem Salzburger Stein tartschenförmigen
Schild gibt uns das Vollendungsdatum. Der Umstand, daß die Umschrift trotz
reichlichen Platzes nur den Todestag, nicht aber das Jahr nennt, scheint
Abb. 5. Grabplane des Sigmund von Spaur in Wiener-Neustadt