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Full text: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 2)

u) 
mortem non tua sunt, der die Unterschrift des Steines bildet, wird unter- 
brochen durch ein Schildchen mit dem Meisterzeichen f" 
Ein besonders interessantes Stück, für das ich leider auf die nicht ganz 
ausreichende Abbildung im kunsthistorischen Atlas der k. k. Zentral- 
kommission" verweisen muß, 
ist der Grabstein des Jörg Grad- 
ner und seiner beiden Frauen in 
Straßgang in Steiermark, der 
wohl ziemlich gleichzeitig - er 
trägt ein Todesdatum aus dem 
Jahr 1475 - entstanden ist. 
Hier ist der interessante Ver- 
such gemacht, drei vollständige 
Wappen mit insgesamt fünf 
Heimen in einer Bildfläche zu 
vereinigen. Die viermalige Wie- 
derholung des Knickes bewirkt 
eine noch größere Starrheit, als 
sie das Friesacher Denkmal 
bereits besitzt. Die technische 
Ausführung dürfte auf gleicher 
Höhe stehen wie die des Knittel- 
felder Steines, eine omamentale 
Bereicherung bedeutet die Aus- 
gestaltung des Hintergrundes 
zu einem Teppichmuster. Der 
dreiteilige Baldachin ist genau 
der gleiche wie dort. 
Die ältere, noch ungezwun- 
genere Form vertritt der Grab- 
stein für Jörg Pawmann (1- 1456) 
in Waidhofen an der Thayafhp" 
bei dem ich auf die für unseren 
Meister charakteristische scharf 
vorwärts geneigte Stellung des 
I-Ielmiiuges hinweise. Der Stein 
des 1460 gestorbenen Ulrich von Abb. s. Grabdenkmal m: Bischof Georg Überacker von Seckau 
" Diese Signatur ist mir sonst nicht wieder 
begegnet. Dagegen Endet sich nach einer Notiz 
in den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission 
(N. F. Band 19, Seite 130 f.) fast genau dasselbe 
Meisterzeichen, nur mit Vertauschung der Seiten 
und Vermehrung um ein kleines Häkchen auf 
dem Grabstein, den der aus Salzburg stammende 
 
Bildhauer Hans Eybenstock seinem 1524 ver- 
storbenen gleichnamigen Sohn in Olmütz setzte. 
Es ist daher nicht unwahrscheinlich, daß wir es 
damit mit einem Sohn unseres Meisters zu tun 
haben, der die väterliche Marke mit der geringen 
in solchem Fall üblichen Veränderung weiter 
führte. 
"" Kunsthistorischer Atlas der k. k. Zentralkommission, Band X (i8g2Ar8g4), Tafel XXXXV, z. 
"" Ebenda Tafel XXXI, 3.
	        
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